Reframing von krankheitsbedingten Trainingspausen

Reframing von krankheitsbedingten Trainingspausen

Zitate

„Nicht die Dinge an sich sind es, die uns beunruhigen, sondern vielmehr ist es unsere Interpretation der Bedeutung dieser Ereignisse, die unsere Reaktion bestimmt.“
Marc Aurel

„Es gibt nichts, das an sich gut oder schlecht wäre, nur das Denken macht es so.“ William Shakespeare

„Betrachte immer die helle Seite aller Dinge – und wenn sie keine helle haben, dann reibe die dunkle, bis sie glänzt.“
Nikolaus Enkelmann

Krankheitsbedingte Trainingspause

Früher bekam ich in den kälteren Monaten häufiger eine Erkältung. Ich war dann jedes Mal sauer auf die Situation und darauf, dass ich mein Training nicht so absolvieren konnte wie geplant. Ich malte mir sofort die negativen Konsequenzen aus, die der damit verbundene Trainingsausfall auf meinen Leistungsfortschritt haben würde.

Viele Sportler denken so oder so ähnlich, wenn sie durch eine Krankheit, eine Verletzung oder eine andere ungewollte Ursache eine Trainingspause erleiden. Es entsteht eine negative Gedankenspirale, die dann manchmal dazu führt, falsche Entscheidungen zu treffen. Die Top drei der falschen Entscheidungen aus meiner eigenen Erfahrung sind:

#1 Trotz Erkältung oder Verletzung weiter zu trainieren

#2 Zu früh wieder mit dem Training zu beginnen

#3 Zu schnell Trainingsvolumen und/oder Intensität wieder hochzufahren

Das macht natürlich keinen Sinn, kann zu langwierigen gesundheitlichen Folgen führen und trotzdem handeln viele Sportler genau so. Bei einem Auto wäre das in etwa so: Warnleuchte (Problem) ignorieren – Warnleuchte ausbauen und weiterfahren, bis der Motor ganz streikt und das Auto stehen bleibt. Die meisten Autobesitzer handeln allerdings anders.

Deshalb ist es besser, der ungewollten Trainingspause eine andere, eine sinnvollere Bedeutung zu geben. Genau darum geht es beim Reframing.

Was bedeutet Reframing?

Die Bedeutung, die ein Ereignis, eine Aussage, ein Verhalten, ein Glaubenssatz, ein Auslöser oder einfach ein bestimmter Reiz hat, hängt vom Kontext, also dem Rahmen ab, in den wir es hineinstellen oder den wir ihm geben.

„Frame“ ist Englisch und bedeutet Rahmen. Reframing heißt, einen neuen Rahmen zu konstruieren, eine neue Bedeutung zu geben. Ein Bild kann in einem neuen Rahmen ganz anders aussehen und anders wirken.

Wird ein Problem „reframt“, dann bekommt dasselbe Ereignis eine neue Bedeutung: Neue Reaktionen und neues Verhalten werden möglich. Reframing bezeichnet entsprechend den Prozess des Umdeutens, des Einnehmens einer neuen Perspektive, einer neuen Art der Wahrnehmung, einer neuen Interpretation.

Eine meiner Lieblingsgeschichten dazu stammt aus dem Buch „Reframing“ von Richard Bandler und John Grinder, den Vätern des Neurolinguistischen Programmierens (NLP).

Der Bauer und das Pferd

Eine sehr alte chinesische Taogeschichte erzählt von einem Bauern in einer armen Dorfgemeinschaft. Man hielt ihn für gutgestellt, denn er besaß ein Pferd, mit dem er pflügte und Lasten beförderte.

Eines Tages lief sein Pferd davon. All seine Nachbarn riefen, wie schrecklich das sei, aber der Bauer meinte nur, „wer weiß, wozu es gut ist“. Ein paar Tage später kehrte das Pferd zurück und brachte zwei Wildpferde mit. Die Nachbarn freuten sich alle über sein günstiges Geschick, aber der Bauer sagte nur, „wer weiß, wozu es gut ist“.

Am nächsten Tag versuchte der Sohn des Bauern, eines der Wildpferde zu reiten; das Pferd warf ihn ab und er brach sich ein Bein. Die Nachbarn übermittelten ihm alle ihr Mitgefühl für dieses Missgeschick, aber der Bauer sagte wieder „wer weiß, wozu es gut ist“.

In der nächsten Woche kamen Rekrutierungsoffiziere ins Dorf, um die jungen Männer zur Armee zu holen. Den Sohn des Bauern wollten sie nicht, weil sein Bein gebrochen war. Als die Nachbarn ihm sagten, was für ein Glück er hat, antwortete der Bauer „wer weiß, wozu es gut ist….“

Alternative Bedeutung der (krankheitsbedingten) Trainingspause

Es gibt keine falsche oder richtige Bedeutung, nur nützliche oder weniger nützliche. Die für dich beste Antwort ist individuell und hängt natürlich auch ein wenig von der Krankheit bzw. der Ursache für die Trainingspause ab. Ich betrachte solche Trainingspausen mittlerweile gerne als geschenkte Zeit – zum erholen, für gezieltes Mentaltraining und andere Dinge, für die während einer normalen Trainingswoche keine Zeit bleibt.

Am besten, du probierst es für dich aus und suchst ganz gezielt nach einer für dich besseren (nützlichen) Bedeutung, falls du Mal in eine ungewollte Trainingspause gerätst.

Was ist deine Erfahrung? Welche Bedeutung hast du deiner letzten ungewollten Trainingspause gegeben? Was würdest du jetzt anders machen? Nutze die Gelegenheit und schreibe einen kurzen Kommentar.

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PS: Warst startet dein nächstes Trainingslager? Hier kannst du die bewährte Checkliste zur Vorbereitung kostenlos herunterladen: Link zur kostenlosen Trainingslager-Checkliste

Quellen:

  • Dank an Ralf Zunker, von dem ich die Tao Geschichte zum ersten Mal gehört habe.
  • Der Bauer und das Pferd: entnommen aus dem Buch „Reframing“ von Bandler/Grinder
  • Zitate von:
    • Marc Aurel
    • William Shakespeare
    • Nikolaus Enkelmann

Auszeit von deiner Standardrunde?

Auszeit von deiner Standardrunde?

Ein altes Sprichwort besagt: Nichts ist so beständig wie die Veränderung. Und doch wählen wir oft den Standard – weil er vorhersagbar, praktisch und bequem ist. Dieser Blog ist ein Aufruf an dich, vom Standard abzuweichen und etwas anders zu machen.

Was ist deine Meinung zu einer Auszeit von der Standardrunde? Nutze die Gelegenheit und schreibe einen kurzen Kommentar.

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Mindset und Checkliste für das Trainingslager

Mindset und Checkliste für das Trainingslager

Für viele Triathleten und Ausdauersportler ist das Trainingslager ein Highlight, das den Trainingsalltag aufpeppt, insb. im Winter oder Frühjahr. Damit es auch tatsächlich ein schönes und leistungsförderndes Highlight wird, gilt es einiges zu beachten, organisatorisch (insb.: Was nehme ich mit?) und (was meist vergessen wird) mental bzw. mit welchem Mindset du in das Trainingslager fährst? Hierzu habe ich in diesem Blog einige Tipps für dich zusammengestellt.

I. MINDSET – DIE RICHTIGE MENTALE EINSTELLUNG

Der mit Abstand wichtigste Erfolgsfaktor für ein gelungenes Trainingslager ist aus meiner Sicht und Erfahrung von vielen Trainingscamps dein Mindset oder anders ausgedrückt, deine Zielsetzung, deine geistige Einstellung, deine Erwartungshaltung und dein innerer Dialog vor und während dieser Zeit. Hier sind meine Tipps für das richtige Mindset:

1. Gehe entspannt und mit freiem Kopf ins Trainingslager

Es gibt Studien, die besagen, der letzte Arbeitstag (bzw. die letzten Tage) vor einem Urlaub ist einer der produktivsten. Wir neigen dazu, in diesen Tagen möglichst alle offenen Dinge zu erledigen und deshalb strengen wir uns besonders an. Dagegen ist eigentlich auch nichts einzuwenden, außer wir überlasten uns geistig und physisch, schlafen nicht ausreichend oder machen Abstriche an unserer Ernährung. Dadurch entsteht Stress und der wirkt sich negativ auf unser Immunsystem aus. Zu oft mit dem Ergebnis, dass sich in dem Moment wo die Anspannung wegfällt, ein Infekt entwickelt. Deshalb empfehle ich dir, in den letzten Tagen vor der Abreise Zeit zur Entspannung einzuplanen, ausreichend zu schlafen, ausgewogen zu essen und nur locker zu trainieren. So kommst du fit und voller Energie im Trainingslager an.

2. Setze dir realistische Trainingsziele

Trainingsvolumen und Trainingsintensität im Trainingslager müssen zu deinem Trainingsstand passen. Tappe nicht in die Falle, einen längeren Trainingsausfall und/ oder Trainingsrückstände kompensieren zu wollen. Sportler, die durch ihren Job, familiäre Verpflichtungen, Verletzung oder Krankheit in der Vorbereitung eingeschränkt waren, sollten das auch durch eine entsprechende Anpassung des Belastungsumfangs und der Belastungsintensität berücksichtigen. Wer das ignoriert, riskiert seine Gesundheit und es droht Trainingsrückschritt anstatt Trainingsfortschritt.

3. Richte deinen Fokus auf das was du erreichen willst

Viele Sportler denken zu viel darüber nach, was im Trainingslager nicht passieren soll anstatt sich darauf zu fokussieren, was sie wirklich wollen. Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, die Energie fließt dahin, worauf die Aufmerksamkeit gerichtet ist. Wer sich gedanklich darauf konzentriert, nicht krank zu werden oder keine Verletzung zu erleiden, der vergrößert damit nur die Wahrscheinlichkeit, dass genau dies eintritt, denn das Unterbewusstsein beschäftigt sich mit dem Kern der Vorstellung (Krankheit, Verletzung) und ignoriert praktisch die Verneinung.

Hier ein Beispiel, wie es besser geht:

  • Hoffentlich überstehe ich das Trainingslager verletzungsfrei. => Ich setze im Trainingslager die richtigen Trainingsreize, die mein Körper gut verkraftet und eine optimale Leistungssteigerung bringen.

Beachte, dass der genaue Wortlaut dabei unerheblich ist. Es kommt auf das Prinzip an. Jeder gebraucht Sprache individuell und deshalb sollten solche Sätze auch nicht 1:1 übernommen werden. Stattdessen sollten sie mit eigenen Worten formuliert werden.

4. Folge nicht blind dem Programm der Gruppe oder dem von Kameraden

Für mich haben Trainingslager auch immer eine soziale Komponente und ich freue mich jedes Mal darauf, mit alten und neuen Freunden zusammen zu trainieren. Das bedeutet in der Praxis, eine gewisse Flexibilität hinsichtlich morgendlicher Startzeiten, Route, Intensität und Dauer von Radausfahrten oder anderen Trainingseinheiten in das Trainingscamp mitzubringen.

Es heißt aber nicht, ohne Überlegung einfach den Trainingseinheiten der anderen zu folgen, sondern immer den eignen Trainingszustand und die für das Trainingslager gesetzten Ziele im Auge zu behalten. Das kann auch bedeuten, einmal auf eine Trainingseinheit zu verzichten, sie abzukürzen oder zu verlängern oder auch die Radgruppe zu wechseln.

Deshalb empfehle ich dir während des gesamten Trainingslagers immer ein mentales Programm im Kopf mitlaufen zu lassen, dass dir vor jeder Trainingsaktivität einige Fragen stellt, z.B.:

  • Passt die Trainingseinheit zu meinem aktuellen Leistungsniveau?
  • Ist die Einheit für mich sinnvoll?
  • Will ich die Einheit machen?
  • Worauf sollte ich während der Einheit achten (z.B. viel oder wenig im Wind fahren, am Berg betont locker fahren oder einen Gang zulegen, die Einheit verlängern oder verkürzen etc.)?

Wenn ich z.B. entschieden hatte, eine bestimmte Königsetappe mit einer bestimmten Gruppe zu fahren, die eigentlich zu hart für mich war, habe ich in den Tagen davor versucht, mich mental und physisch darauf einzustellen – z.B. nicht alle Körner zu verschießen und am Ruhetag auch wirklich einen Ruhetag zu machen.

II. CHECKLISTE – UM NICHTS WICHTIGES ZU VERGESSEN

Warnhinweis J: Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ist als Anregung zu verstehen. Sicherlich kann man das ein oder andere mehr mitnehmen, was hier nicht erwähnt ist und auf manches kann man vielleicht auch verzichten. Um den Blog hier nicht zu überfrachten, habe ich mich an dieser Stelle auf eine Basisversion der Checkliste beschränkt. Eine erweiterte List mit vielen weiteren nützlichen Punkten kannst du unter dem folgenden Link kostenlos herunterladen.

Kostenloser Download: Link zur erweiterten Trainingslager Checkliste

1. Dokumente, Unterlagen

2. Elektronische Geräte

3. Toilettenartikel

4. Radtraining

  • Trainingsrad
  • Radcomputer
  • (bei Leihrad) eigene Pedale und …
  • Multitool und kleine Luftpumpe
  • Radflaschen
  • Fahrradhelm und Brille
  • Handschuhe und Radsocken
  • Funktionsunterwäsche
  • Radbekleidung für verschiedenen Wetterbedingungen, inkl.
  • …Link zur erweiterten Checkliste

5. Lauftraining

6. Schwimmtraining

7. Athletik und Gymnastik

8. Reiseapotheke & Ernährung

Was ist deine Erfahrung aus Trainingslagern? Woran sollte man vorher denken? Nutze die Gelegenheit und schreibe einen kurzen Kommentar.

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PS: Als Bonus kannst du dir die erweiterte Trainingslager Checkliste kostenlos im praktischen PDF Format herunterladen: Link zur kostenlosen erweiterten Trainingslager Checkliste

Quellen:

Überprüfe deine Ziele: 4 Tipps aus der Wissenschaft

Überprüfe deine Ziele: 4 Tipps aus der Wissenschaft

Herzlich Willkommen in 2020!

Vielleicht hast du dir gute Vorsätze vorgenommen, Ziele gesetzt oder deine Saison geplant. Das ist gut so, denn damit hast du deine Gedanken sortiert und deinem Gehirn ein Signal gegeben. Aber Vorsicht, denn wir machen dabei oft viele Fehler. Deshalb habe ich in diesem Blog vier wissenschaftlich geprüfte Tipps zusammengestellt, die dir dabei helfen, Ziele richtig zu setzen und zu erreichen.

Studien zufolge halten gute Vorsätze bei 3/4 der Menschen nicht viel länger als eine Woche. Nur 19% bleiben ihren Vorsätzen auch nach zwei Jahren noch treu. Leider liegen mir keine aktuellen Studien von aktiven Athleten vor. Ich vermute, dass dort die Zahlen etwas besser sind aber sich trotzdem zu Wünschen übrig lassen.

In meiner Erfahrung als Berater, Unternehmer und Sportler haben mich zwei Prinzipien immer wieder auf Kurs gebracht:

  1. „Ein Plan ist nichts, Planung ist alles“ Dwight D. Eisenhower
    Anmerkung: Es geht mehr um den Prozess der Zielsetzung und Planung als (nur) um das Ergebnis.
  2. „Ein guter Plan heute ist besser als ein perfekter Plan morgen“ George S. Patton
    Anmerkung: Ein Trainingsplan mit Unschärfen (heute) ist besser als gar kein Trainingsplan.

Dr. Kelly McGonigal, Psychologin und Dozentin an der Stanford Universität hat vier wissenschaftlich abgesicherte Empfehlungen, Ziele richtig zu setzen und zu erreichen:

#1 Setze ein Ziel, dass für dich von Bedeutung ist – nicht eins das sich leicht abhaken lässt

Wir lieben Belohnungen. Das Gehirn ist darauf ausgerichtet und deshalb setzten wir häufig einfache Ziele, die wir leicht und schnell abhaken können. Warst du heute beim Schwimmtraining? Haken. Hast du deine Trainingsdaten ausgelesen oder dokumentiert? Haken. Es macht uns Spaß, wenn wir am Ende des Tages unsere Punkte abhaken können und dagegen ist auch nichts einzuwenden.

Ein wirklich bedeutungsvolles Ziel, dass dich wirklich inspiriert etwas zu verändern, muss allerdings tiefer gehen. Nehme dir die Freiheit darüber nachzudenken, was du im Sport und im Leben generell erfahren willst. Denke darüber nach, was du in der kommenden Saison erreichen willst. Nutze anschließend die „Why, why Technik“. Frage dich drei Mal hintereinander, warum du das erreichen willst? Wenn du z.B. mit dem Rauchen aufhören willst, frage dich warum? Wenn deine Antwort ist, dass du es deiner Gesundheit zuliebe machst, frage dich warum dir deine Gesundheit wichtig ist? Wenn deine Antwort ist, um deinen Sport auch im Alter noch ausüben zu können, frage dich, warum du im Alter noch Sport machen willst? So kommst du dem Kern dessen, was dich tatsächlich antreibt, immer näher. Wenn du an dem Ziel arbeitest kannst du daraus Motivation schöpfen.

#2 Richte deinen Fokus auf den Prozess, nicht das Ergebnis

Mir ging es in meinem Leben häufig so, dass ich dachte wenn ich ein bestimmtes Ziel oder Ergebnis einmal erreicht habe, ich „angekommen sei“ oder alles besser wird. Über das was danach kommt, habe ich in der Regel gar nicht nachgedacht. Meist habe ich meine Ziele dann auch erreicht und festgestellt, dass die Freude darüber nicht von Dauer war.

Mit der Zeit habe ich gelernt, dass das Ziel einen Impuls setzt und ein Leuchtturm ist, auf den man sich zubewegen kann. Das alte Sprichwort: „Der Weg ist das Ziel“ hat für zunehmend an Bedeutung gewonnen, auch im Sport. Unabhängig von sportlichen Ergebniszielen sollte das Training m.E. primär Spaß machen.

Vor meinem ersten Ironman konnte ich mir gar nicht vorstellen, diese Distanz überhaupt irgendwie zu bewältigen. Aber dann habe ich mich auf mein tägliches Training konzentriert und das große Ziel in kleine Schritte heruntergebrochen. Da fällt mir ein anderes Sprichwort ein: „Ein Marathon beginnt mit dem ersten Schritt“.

Dr. McGonigal von der Stanford Universität sagt dazu: „Du kannst sehr, sehr kleine Veränderungen/ Schritte machen, die dich deinem Ziel näher bringen – ohne genau wissen zu müssen, wie du das Endziel erreichst.“

#3 Formuliere deine Ziele positiv

Wie du dein Ziel formulierst, macht einen großen Unterschied. Die Erfahrung zeigt, dass Hin-Zu-Ziele in der Regel wesentlich besser geeignet sind als Weg-Von-Ziele, diese zu erreichen. Hin-Zu-Ziele fokussieren auf dass was du erreichen anstatt auf das was du vermeiden willst. Es handelt sich im Wesentlichen um chemische Prozesse in deinem Gehirn. Vermeidungsziele triggern „Beschränkungssysteme“. Positiv formulierte Ziele fördern die Lösungsorientierung und steigern die Motivation.

Denke darüber nach, was du in dir fördern oder was du öfter erleben oder machen willst. Zu sagen ‚Ich will im Triathlon nicht mehr mit den letzten aus dem Wasser kommen’ gibt dir keine positive Motivation wenn du beim Training den anderen hinterher schwimmst. Tue dir einen Gefallen und formuliere deine Ziele positiv. Es funktioniert.

#4 Bereite dich auf Niederlagen oder Rückschläge vor (im positiven Sinne)

Momente des Scheiterns oder temporäre Rückschläge sind fast unausweichlich. Wenn sich diese Erfahrungen summieren geben viele Menschen ihr Ziel gleich ganz auf. Es gibt Studien, die erforscht haben, wie oft wir etwas probieren bevor wir aufgeben. In Deutschland liegt der Wert bei 0,7 – in den USA immerhin bei 1,4. Jetzt fragst du dich vielleicht, wie überhaupt ein Wert von unter 1 möglich ist. Ganz einfach, viele Menschen geben schon vorher auf, also bevor sie es überhaupt anfangen.

Es liegt in unserem Instinkt, in Momenten des Scheiterns ein Ziel einfach zu verwerfen. Schnell kann es passieren, dass wir uns in Zweifel und Selbstkritik versinken. Dann erscheint es oft einfacher, dass Ziel zu verwerfen als daran festzuhalten.

Ziel ist es nicht, zwischenzeitliches Scheitern und Rückschläge zu verhindern, sondern diese Risiken zu erkennen und Handlungspläne zu erstellen. Wenn du nicht sicher bist, ob du die vom Veranstalter bereitgestellte Wettkampfverpflegung verträgst, dann organisiere deine eigene Verpflegung und bringe die Riegel und Gels zum Wettkampf mit, die du sicher verträgst. Du erstellst sozusagen einen (mentalen) Plan wie du reagierst wenn etwas schief geht.

Wenn sich dir Steine in den Weg stellen oder du Rückschläge erleidest, erinnere dich daran, warum dir dein Ziel wichtig ist. So eine einfache Erinnerung kann negative Gedanken und Selbstgespräche entschärfen und dir Motivation geben.

Ich wünsche dir viel Glück mit deinen Ziele und Vorsätzen!

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PS: Kannst du deine mentale Wettkampfstärke verbessern? Lerne in meinem kostenlosen eBook 10 einfache Mental Techniken zur Wettkampfvorbereitung. Link: Kostenloser Athletes Mind Tuning Guide

Quellen:

Best of 2014: Top 10 Athletes Mind Tuning Blogs des Jahres

Best of 2014: Top 10 Athletes Mind Tuning Blogs des Jahres

Es ist kaum zu glauben, ein fantastisches Jahr geht schon wieder zu Ende. „Wir“ sind Fußball Weltmeister und Sebastian Kienle ist neuer Ironman Weltmeister auf Hawaii geworden. Im April habe ich die Athletes Mind Tuning Website ins Leben gerufen. Seit dem habe ich regelmäßig wöchentlich Artikel und Video Blogs mit Tipps zum Thema Mental Training auf dieser Seite veröffentlicht. Inzwischen zählt die Athletes Mind Tuning Community über 1000 Facebook Fans und ca. 500 Leser haben das kostenlose eBook „Athletes Mind Tuning Guide – 10 einfache Techniken zur Wettkampfvorbereitung“ heruntergeladen. Heute möchte ich die Gelegenheit nutzen, die Top 10 Blogs des Jahres vorzustellen.

Für mich ist es interessant zu reflektieren was ich über das Jahr kreiert habe und wie die Resonanz auf die einzelnen Beiträge war. Für dich ist es vielleicht nützlich, eine Zusammenfassung über die Artikel und Videos zu haben, die deine Zeit und Aufmerksamkeit Wert sind.

…und hier sind sie…

Die Top 10 Athletes Mind Tuning Blogs 2014

1. 10 Stufen zum Erfolg: Was Athleten von Paul Breitner lernen können?!

In diesem Jahr ist für viele Deutsche Fußball-Fans ein Traum in Erfüllung gegangen. Die Deutsche Nationalelf ist in Brasilien zum vierten Fußballweltmeister geworden. Auch ich habe mich riesig gefreut. Die Brasilianer haben mir allerdings nach der 7:1 Niederlage ziemlich Leid getan, insb. da Brasilien seit über 10 Jahren so etwas wie die zweite Heimat in meinem Herzen ist.

Paul Breitner ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten Fußballer aller Zeiten, jedenfalls für mich. In der Abschluss Keynote auf einem Kongress hat er im Mai seine 10 Stufen zum Erfolg vorgestellt. Ich war bei dem Vortrag dabei und hatte anschließend die Gelegenheit, ein paar Worte mit ihm zu wechseln. Was ich daraus mitgenommen habe und was m.E. alle Athleten von Paul Breitner lernen können, erfährst du in diesem Blog. (zum Blog)

2. Athletes Mind Talk: Interview mit IRONMAN Amateur-Weltmeister Christian Müller

Christian Müller ist ein Amateur Triathlet wie er im Bilderbuch steht. Er ist AK Ironman Weltmeister und ein Vorbild dafür, wie sich ein anspruchsvoller Beruf und Sport auf höchstem Niveau vereinbaren lassen. Ich habe ihn im Juni getroffen und mit ihm über die Faszination Triathlon und die mentale Seit gesprochen. (zum Blog)

3. Schärfe deinen Fokus: Energie fließt dahin worauf du deinen Fokus richtest

Kann es wirklich so einfach sein – die Energie fließt dahin, worauf du deinen Fokus richtest? Aus eigener Erfahrung kann ich sagen – ja es ist so, denn das habe ich sowohl schmerzlich als auch glücklich selbst erfahren.

Die große Herausforderung ist jedoch, seinen Fokus konsequent auf das zu richten, was man erreichen möchte und sich dabei nicht stören zu lassen. In diesem Video teile ich einige meiner Erfahrungen, Lessons learned und Tipps zum Prinzip der Fokussierung. (zum Blog)

4. Warum du mentale Stärke und Checklisten brauchst?

Mentale Stärke kann im Wettkampf über Sieg oder Niederlage entscheiden und in manchen kritischen Situationen, z.B. beim Fliegen sogar Leben oder Tod bedeuten. Vor ein paar Jahren hatte ich eine solche Situation als Pilot und musste ad-hoc richtig reagieren. Wie ich die Situation gemeistert habe und welche Rolle dabei Mental Techniken gespielt haben, zeige ich dir in diesem Video, aufgenommen am Flugplatz Dolmar in meiner alten Heimat in Thüringen. (zum Blog)

5. 10 Strategien, einen mentalen Tiefpunkt zu drehen

Vielleicht kennst du das: Es ist etwas schief gegangen, du hast eine sportliche Niederlage erlitten und du fühlst dich entsprechend schlecht, hast einen mentalen Tiefpunkt erreicht. Das ist nicht ungewöhnlich und passiert uns immer wieder – im Sport und sonst im Leben. Die spannende Frage lautet wie du aus so einem “Stuck State” wieder herauskommst. In diesem Video zeige ich dir 10 Strategien, wie das geht. (zum Blog)

6. Mit unerwünschten Situationen im Sport besser umgehen – durch gezieltes Reframing

Eine bewährte Technik aus dem NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) ist das Reframing. In diesem Video zeige ich dir, wie du durch Reframing Rote Ampeln „entschärfst“, besser mit Verletzungen umgehst, einen vermeintlich langsamen Wechsel im Triathlonwettkampf in mentale Stärke umwandelst und wie du der Angst vor dem Wettkampf begegnen kannst. (zum Blog)

7. Bewahre deine Träume – Im Sport wie im Rest deines Lebens

Kinder haben große Träume und glauben an sie – so lange, bis sie von den Erwachsenen lernen was alles nicht geht, was sie nicht können und darauf trainiert werden, eher „klein“ zu denken (wie im Video: 00:10s) – und so verkümmern schließlich auch meist ihre Träume. Bewahre deine Träume – Im Sport wie im Rest deines Lebens! (zum Blog)

8. „Priming“ kann über Sieg oder Niederlage entscheiden

Dein Kopf ist eine pausenlose Assoziationsmaschine und was du assoziierst bestimmt (zu einem beachtlichen Teil) deine Emotionen, dein Verhalten und beeinflusst deine Leistungsfähigkeit. Wenn sich deine Gedanken um eine drohende Niederlage ranken, dann wirst du vermutlich eher negative Gedanken assoziieren wie z.B. „ich bin nicht gut drauf“, „meine Form ist schlecht“. In der Psychologie nennt man dies Priming-Effekt (Bahnungs-Effekt). Zum Glück funktioniert dieser Effekt auch andersherum, so dass du deine Leistung verbessern kannst. (zum Blog)

9. 3 einfache Strategien das Training zur Gewohnheit zu machen

Wer kennt das nicht, schlechte Gewohnheiten fallen uns buchstäblich zu. Meist haben wir gar nicht gemerkt, wie sie entstanden sind. Bei vielen guten Vorsätzen (z.B. im neuen Jahr regelmäßig(er) zu trainieren) bleibt es dann leider nur all zu oft dabei, ein schöner Vorsatz, der nie umgesetzt wird. Das lässt sich ändern. In dem Blog zeige ich dir drei einfache Strategien, wie du das Dehnen, Laufen oder eine andere Aktivität zur Gewohnheit machen kannst. (zum Blog)

10. Lösche das Wort Niederlage und ersetze es durch Erfahrung

Wir erschaffen Verhaltensmuster nach unserem Glaubenssystem und wiederholen diese endlos. Unbewusst schreiben wir passende mentale Programme, die genau die Situationen, Handlungen und Emotionen hervorrufen, die perfekt in unsere Vorstellung passen. Es gibt ein riesiges Potential, unser Leben und unsere Leistungsfähigkeit zu verbessern, wenn es uns gelingt, die „Schadprogramme“ in unserem Kopf zu löschen und bessere Programme zu installieren. (zum Blog)

Vielen Dank fürs Lesen!

PS: Kennst du schon die Athletes Mind Tuning Facebook Seite? Dort findest du viele weitere interessante Postings rund um das Thema Mental Training und Sport. Link: facebook.com/athletesmindtuning

Die Magie des Lächelns in 5 Minuten

Die Magie des Lächelns in 5 Minuten

Nach einem Sieg oder einem schönen Erlebnis haben wir von ganz alleine ein Lächeln auf den Lippen. Als Sportler haben wir allerdings nicht immer etwas zu Lachen, oder? Aber genau dann, wenn ein Wettkampf oder ein Training nicht so gelaufen ist wie erhofft, könnten wir es gebrauchen, denn ein Lächeln ist ein positives Signal an dein Gehirn und das triggert dann eine ganze Reihe positiver Reaktionen.

In diesem Video möchte ich dich an die Kraft des Lächelns erinnern, dir aufzeigen, was ein einfaches Lächeln bewirken kann und wie du mit einer einfachen Technik in einer Minute Stress abbauen kannst.

 

 

Quellen:

PS: Du kannst mehr als du denkst. Jeder kann seine mentale Stärke verbessern und mehr erreichen.  Lerne in dem kostenlosen eBook 10 einfache Mental Techniken zur Wettkampfvorbereitung