von Christian Jaerschke | Apr. 24, 2015 | Bessere Programme, Strategien, Winners Mind
Wer seine Trainingseinheiten oder sogar den ganzen (Trainings-) Tag systematisch plant, vorbereitet und mental programmiert, macht schnellere und größere Leistungsfortschritte.
10.000 Stundenregel
Weltmeister werden im Training gemacht und das bedeutet viel Zeit und jahrelanges Training. Nach Studien von Daniel Levitin haben wirklich erfolgreiche Menschen alle je ca. 10.000 Stunden mit einer gewissen Materie befasst, ehe Sie wirklich zu einem Weltklasse-Experten wurden. Bei Bill Gates waren es 10.000 Stunden Programmiererfahrung, bevor er Microsoft gegründet hat. Über Mozart wird gesagt, dass er 10.000 Stunden Musikerfahrung hatte, bevor er seine ersten erfolgreichen Symphonien geschrieben hat. Bei André Agassi waren es rund 10.000 Trainingsstunden auf dem Tennisplatz. Ambitionierte Amateur Langdistanz-Triathleten trainieren nicht selten 20-25 Stunden pro Woche. Bei 45 Trainingswochen macht das schon 900 Stunden im Jahr.
Optimierung der Trainingszeit
Ganz egal wie viel Stunden ein Sportler genau trainiert, eines haben alle Athleten gemeinsam – neben ihrer Gesundheit ist die Trainingszeit die wertvollste Ressource. Im Interesse eines bestmöglichen Trainingsfortschritts lässt sich die Trainingszeit insbesondere durch folgende Faktoren optimieren:
- Trainingsplanung: Von der richtigen Periodizierung des Trainings bis hin zur Festlegung einzelner Trainingseinheiten.
- Erholung und Regeneration: Nur unter Beachtung ausreichender Erholung und Regeneration können neue Trainingsreize ihre volle Wirkung entfalten.
- Material: In Abhängigkeit von der Sportart und/oder dem Fokus einer Trainingseinheit spielt auch das Material eine wichtige Rolle. Beim Schwimmen sind z.B. für manche Technik- oder Krafteinheiten Paddles, Flossen oder ein Pullboy hilfreich.
- Ernährung: Natürlich spielt die Ernährung grundsätzlich eine wichtige Rolle im Sport. Aber auch bezogen auf einzelne Trainingseinheiten ist die passende Ernährung von Bedeutung. Je nach Dauer und Intensität einer Trainingseinheit werden mehr oder weniger Energiereserven benötigt.
- Mentale Programmierung des Trainings: Geistige Vorbereitung der Trainingseinheit oder des (Trainings-) Tages.
Manchmal vergessen oder ignorieren wir diese Aspekte. Das ist menschlich und trifft auf mich genauso zu wie auf viele andere Sportler. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns immer wieder an diese Punkte erinnern.
Mentale Programmierung
Von allen diesen Faktoren ist die mentale Programmierung des Trainings nach meiner Erfahrung der beste „Quick-win“ – leicht umzusetzen, große Hebelwirkung. Das sage ich, nachdem ich in den letzten Jahren über 600 Mal meist früh am Morgen meine Tage mental programmiert habe. Im wesentlichen starte ich mit einer kurzen Entspannungsübung, mache dann eine Reflexion des Vortages oder der letzten Trainingseinheit, setze Schwerpunkte und spiele den Best Case (wie läuft die Trainingseinheit bzw. der Tag im besten Fall ab) durch. Dadurch gehe ich besser organisiert, mit geschärfter Wahrnehmung auf die Dinge, die mir wichtig sind, klarem Fokus und einem positiven Mindset in den Tag.
Am besten du experimentierst selbst damit und probierst es einfach aus. Falls du dafür noch nach ein paar Anregungen suchst, hier sind einige Beispiele und Tipps zur mentalen Programmierung deiner Trainingseinheiten und/oder deines
(Trainings-) Tages:
- Reflektiere deine letzte Trainingseinheit bzw. den Vortag. Was ist gut gelaufen? Was kannst du verbesseren?
- Spiele deinen Tag bzw. die nächste Einheit nach dem „Best Case Szenario“ (Gewinner denken in „Best Case Szenarien“) im Kopf durch. Wie ist der Ablauf im Idealfall?
- Im Falle eines Techniktrainings visualisiere den idealen Bewegungsablauf oder auch nur einen Teil daraus.
- Setze einen Fokus. Was ist dir an diesem Tag oder in der nächsten Einheit besonders wichtig?
- Überlege dir vorher was du vor, während und nach der Trainingseinheit essen und trinken willst.
- Plane deine Erholung. Wie kannst du deine Regeneration fördern?
- Nutze Wartezeiten im Auto oder in öffentlichen Verkehrsmitteln für die Programmierung.
- Mache keine Wissenschaft aus der Programmierung – „keep it short and simple“
Viele dieser Aspekte lassen sich mit sehr kurzem Zeitaufwand innerhalb weniger Minuten mental durchspielen, sogar noch kurz vor dem Training – etwa in der Umkleidekabine oder beim Umziehen zu Hause.
Zum Abschluss habe ich zwei Fragen an dich:
- Inwieweit hast du schon Erfahrung mit der mentalen Vorbereitung des Trainings gesammelt?
- Welche Aspekte könntest du vor deinem nächsten Training mental programmieren?
Ich freue mich über deinen Kommentar hier auf dem Blog oder Feedback per E-Mail!
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Quellen:
Daniel Levitin : “This is Your Brain on Music”
von Christian Jaerschke | Feb. 6, 2015 | Bessere Programme, Strategien
Für viele Triathleten und Ausdauersportler ist das Trainingslager ein Highlight, das den Trainingsalltag aufpeppt, insb. im Winter oder Frühjahr. Damit es auch tatsächlich ein schönes und leistungsförderndes Highlight wird, gilt es einiges zu beachten, organisatorisch (insb.: Was nehme ich mit?) und (was meist vergessen wird) mental bzw. mit welchem Mindset du in das Trainingslager fährst? Hierzu habe ich in diesem Blog einige Tipps für dich zusammengestellt.
I. MINDSET – DIE RICHTIGE MENTALE EINSTELLUNG
Der mit Abstand wichtigste Erfolgsfaktor für ein gelungenes Trainingslager ist aus meiner Sicht und Erfahrung von vielen Trainingscamps dein Mindset oder anders ausgedrückt, deine Zielsetzung, deine geistige Einstellung, deine Erwartungshaltung und dein innerer Dialog vor und während dieser Zeit. Hier sind meine Tipps für das richtige Mindset:
1. Gehe entspannt und mit freiem Kopf ins Trainingslager
Es gibt Studien, die besagen, der letzte Arbeitstag (bzw. die letzten Tage) vor einem Urlaub ist einer der produktivsten. Wir neigen dazu, in diesen Tagen möglichst alle offenen Dinge zu erledigen und deshalb strengen wir uns besonders an. Dagegen ist eigentlich auch nichts einzuwenden, außer wir überlasten uns geistig und physisch, schlafen nicht ausreichend oder machen Abstriche an unserer Ernährung. Dadurch entsteht Stress und der wirkt sich negativ auf unser Immunsystem aus. Zu oft mit dem Ergebnis, dass sich in dem Moment wo die Anspannung wegfällt, ein Infekt entwickelt. Deshalb empfehle ich dir, in den letzten Tagen vor der Abreise Zeit zur Entspannung einzuplanen, ausreichend zu schlafen, ausgewogen zu essen und nur locker zu trainieren. So kommst du fit und voller Energie im Trainingslager an.
2. Setze dir realistische Trainingsziele
Trainingsvolumen und Trainingsintensität im Trainingslager müssen zu deinem Trainingsstand passen. Tappe nicht in die Falle, einen längeren Trainingsausfall und/ oder Trainingsrückstände kompensieren zu wollen. Sportler, die durch ihren Job, familiäre Verpflichtungen, Verletzung oder Krankheit in der Vorbereitung eingeschränkt waren, sollten das auch durch eine entsprechende Anpassung des Belastungsumfangs und der Belastungsintensität berücksichtigen. Wer das ignoriert, riskiert seine Gesundheit und es droht Trainingsrückschritt anstatt Trainingsfortschritt.
3. Richte deinen Fokus auf das was du erreichen willst
Viele Sportler denken zu viel darüber nach, was im Trainingslager nicht passieren soll anstatt sich darauf zu fokussieren, was sie wirklich wollen. Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, die Energie fließt dahin, worauf die Aufmerksamkeit gerichtet ist. Wer sich gedanklich darauf konzentriert, nicht krank zu werden oder keine Verletzung zu erleiden, der vergrößert damit nur die Wahrscheinlichkeit, dass genau dies eintritt, denn das Unterbewusstsein beschäftigt sich mit dem Kern der Vorstellung (Krankheit, Verletzung) und ignoriert praktisch die Verneinung.
Hier ein Beispiel, wie es besser geht:
- Hoffentlich überstehe ich das Trainingslager verletzungsfrei. => Ich setze im Trainingslager die richtigen Trainingsreize, die mein Körper gut verkraftet und eine optimale Leistungssteigerung bringen.
Beachte, dass der genaue Wortlaut dabei unerheblich ist. Es kommt auf das Prinzip an. Jeder gebraucht Sprache individuell und deshalb sollten solche Sätze auch nicht 1:1 übernommen werden. Stattdessen sollten sie mit eigenen Worten formuliert werden.
4. Folge nicht blind dem Programm der Gruppe oder dem von Kameraden
Für mich haben Trainingslager auch immer eine soziale Komponente und ich freue mich jedes Mal darauf, mit alten und neuen Freunden zusammen zu trainieren. Das bedeutet in der Praxis, eine gewisse Flexibilität hinsichtlich morgendlicher Startzeiten, Route, Intensität und Dauer von Radausfahrten oder anderen Trainingseinheiten in das Trainingscamp mitzubringen.
Es heißt aber nicht, ohne Überlegung einfach den Trainingseinheiten der anderen zu folgen, sondern immer den eignen Trainingszustand und die für das Trainingslager gesetzten Ziele im Auge zu behalten. Das kann auch bedeuten, einmal auf eine Trainingseinheit zu verzichten, sie abzukürzen oder zu verlängern oder auch die Radgruppe zu wechseln.
Deshalb empfehle ich dir während des gesamten Trainingslagers immer ein mentales Programm im Kopf mitlaufen zu lassen, dass dir vor jeder Trainingsaktivität einige Fragen stellt, z.B.:
- Passt die Trainingseinheit zu meinem aktuellen Leistungsniveau?
- Ist die Einheit für mich sinnvoll?
- Will ich die Einheit machen?
- Worauf sollte ich während der Einheit achten (z.B. viel oder wenig im Wind fahren, am Berg betont locker fahren oder einen Gang zulegen, die Einheit verlängern oder verkürzen etc.)?
Wenn ich z.B. entschieden hatte, eine bestimmte Königsetappe mit einer bestimmten Gruppe zu fahren, die eigentlich zu hart für mich war, habe ich in den Tagen davor versucht, mich mental und physisch darauf einzustellen – z.B. nicht alle Körner zu verschießen und am Ruhetag auch wirklich einen Ruhetag zu machen.
II. CHECKLISTE – UM NICHTS WICHTIGES ZU VERGESSEN
Warnhinweis J: Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ist als Anregung zu verstehen. Sicherlich kann man das ein oder andere mehr mitnehmen, was hier nicht erwähnt ist und auf manches kann man vielleicht auch verzichten. Um den Blog hier nicht zu überfrachten, habe ich mich an dieser Stelle auf eine Basisversion der Checkliste beschränkt. Eine erweiterte List mit vielen weiteren nützlichen Punkten kannst du unter dem folgenden Link kostenlos herunterladen.
Kostenloser Download: Link zur erweiterten Trainingslager Checkliste
1. Dokumente, Unterlagen
2. Elektronische Geräte
3. Toilettenartikel
4. Radtraining
- Trainingsrad
- Radcomputer
- (bei Leihrad) eigene Pedale und …
- Multitool und kleine Luftpumpe
- Radflaschen
- Fahrradhelm und Brille
- Handschuhe und Radsocken
- Funktionsunterwäsche
- Radbekleidung für verschiedenen Wetterbedingungen, inkl.
- …Link zur erweiterten Checkliste
5. Lauftraining
6. Schwimmtraining
7. Athletik und Gymnastik
8. Reiseapotheke & Ernährung
Was ist deine Erfahrung aus Trainingslagern? Woran sollte man vorher denken? Nutze die Gelegenheit und schreibe einen kurzen Kommentar.
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PS: Als Bonus kannst du dir die erweiterte Trainingslager Checkliste kostenlos im praktischen PDF Format herunterladen: Link zur kostenlosen erweiterten Trainingslager Checkliste
Quellen:
von Christian Jaerschke | Nov. 21, 2014 | Bessere Programme, Strategien, Videos
Nach einem Sieg oder einem schönen Erlebnis haben wir von ganz alleine ein Lächeln auf den Lippen. Als Sportler haben wir allerdings nicht immer etwas zu Lachen, oder? Aber genau dann, wenn ein Wettkampf oder ein Training nicht so gelaufen ist wie erhofft, könnten wir es gebrauchen, denn ein Lächeln ist ein positives Signal an dein Gehirn und das triggert dann eine ganze Reihe positiver Reaktionen.
In diesem Video möchte ich dich an die Kraft des Lächelns erinnern, dir aufzeigen, was ein einfaches Lächeln bewirken kann und wie du mit einer einfachen Technik in einer Minute Stress abbauen kannst.
Quellen:
PS: Du kannst mehr als du denkst. Jeder kann seine mentale Stärke verbessern und mehr erreichen. Lerne in dem kostenlosen eBook 10 einfache Mental Techniken zur Wettkampfvorbereitung

von Christian Jaerschke | Okt. 17, 2014 | Bessere Programme
Als ich vor einiger Zeit wieder einmal auf meiner gewohnten Jogging Strecke unterwegs war, ist mir aufgefallen, dass ich unbewusst ein sehr nützliches Programm für meinen Kopf entwickelt hatte, sozusagen ein mentales Upgrade meiner Jogging-Strecke. Mir ist aufgefallen, dass einige Wegpunkte auf meiner Laufrunde als mentale Trigger für bestimmte Gedanken und meinen Laufmodus dienten.
Meine Jogging-Streck ist eine ungefähr 10 km lange Laufrunde. Bis auf einen moderaten Anstieg auf den ersten Metern startet die Runde mit ca. 2,5 km bergab laufen zu einem wunderschönen Kuhrpark in der Stadt. Im Park laufe ich rund 5 km.
Auf diesem 5 km Abschnitt habe ich auch das Glück, einige Runden entlang einer wunderschönen Parklandschaft mit alten und mächtigen Bäumen, einem prächtigen Teich mit einer beachtlichen Wasserfontäne in der Mitte, umgeben von herrlich duftenden Blumen zu laufen. Manchmal sind sogar ein paar der grünen Papageien zu sehen, die sich vor ein paar Jahrzehnten im Park angesiedelt haben.
Auf eben diesem Kurs habe ich zunächst unbewusst einige signifikante Wegpunkte als Auslöser für bestimmte Gedanken und Handlungen etabliert. Hier einige Beispiele:
- Nach ca. 1,5 km komme ich an einem Krankenhaus vorbei. Dort wünsche ich den Patienten abwer auch meiner Familie, Freunden und mir selbst gute Gesundheit.
- Wenig später laufe ich an einem Thermalbad entlang, wo ich Sonntags gerne in die Sauna gehe. Ich sehe mich dann in Gedanken völlig entspannt in der Sauna nach einer weiteren spannenden Woche.
- Auf meinen Runden im Park habe ich zwei sprichwörtliche Meilensteine gesetzt, an denen ich schneller laufe. Der erste ist einfach ein kurzer 30 m Abschnitt bergab. Das macht es natürlich einfach schneller zu laufen. Ich nutze diesen Vorteil, um mein Tempo anzuziehen und halte es dann für ungefähr weitere 100 m und achte dabei ganz besonders auf meinen Laufstil.
Der zweite Meilenstein ist ein 300-400 m langer Abschnitt, auf dem es leicht bergauf geht. Auch hier beschleunige ich und halte das Tempo bis zum Ende dieses Abschnitts. Dabei halte ich nach anderen Joggern zum Überholen ausschau oder versuche einen weiter entfernten Läufer bis zu einem bestimmten Punkt einzuholen.
- Auf meinem Rückweg nach Hause muss ich eine viel befahrende Straße überqueren. Unmittelbar davor befindet sich ein steiles Stück von ca. 100-150 m Länge. Da laufe ich dann ausschließlich auf den Zehenspitzen.
- Nachdem ich die Hauptstraße dann überquert habe, kommt eine weitere Steigerung von ca. 400-500 m Länge. Auf diesem Abschnitt starte ich langsam und steigere dann das Tempo bis zum höchsten Punkt. Mein “Warm-up” geht bis zur ersten Querstraße. Ab da laufe ich dann kontinuierlich schneller bis ich auf dem höchsten Punkt angekommen bin.
Hier ist mein Vorschlag für dich: Verwandle deine Jogging oder Laufstrecke in einen “Erlebnis-Parcours” für deinen Geist und Körper, in dem du markante Wegpunkte mit bestimmten Gedanken und/oder Handlungen verknüpfst.
Übrigens, das Programm lässt sich leicht auf andere (sportliche) Aktivitäten wie z.B. Radfahren oder Spazierengehen übertragen. Probiere es einfach aus.
Wie könntest du ein solches Prpgramm für dich adaptieren? Welche Erfahrungen hast du vielleich bereits gemacht? Nutze die Gelegenheit für einen kurzen Kommentar!
PS: Kennst du schon die neue Athletes Mind Tuning Facebook Seite? Dort findest du viele weitere interessante Postings rund um das Thema Mental Training und Sport. Link: facebook.com/athletesmindtuning
von Christian Jaerschke | Sep. 19, 2014 | Bessere Programme, Motivation
Wir erschaffen Verhaltensmuster nach unserem Glaubenssystem und wiederholen diese endlos. Unbewusst schreiben wir passende mentale Programme, die genau die Situationen, Handlungen und Emotionen hervorrufen, die perfekt in unsere Vorstellung passen.
„Programme, die einmal laufen, geben uns immer ein gewisses Gefühl von Heimat und die geben wir ungern auf, auch wenn wir sie schon längst transformieren könnten.“
Goder, Sebastian. 2011. Der Film Deines Lebens. TRIASPower Films, 2011
Unsere Programme, ob gut oder schlecht, definieren unser emotionales Zuhause und das beeinflusst auch unsere sportliche Leistungsfähigkeit. Die meiste Zeit über sind wir nicht bereit, diese Programme aufzugeben, selbst wenn wir diese schon vor langer Zeit hätten transformieren können.
Es gibt ein riesiges Potential, unser Leben und unsere Leistungsfähigkeit zu verbessern, wenn es uns gelingt, die schädlichen mentalen Programme in unserem Kopf zu löschen, zu transformieren und bessere Programme zu installieren.
Wenn wir das kontinuierlich tun, können wir fast alles erreichen. Unter der Blog Kategorie „Bessere Programme“ gehe ich in diesem Sinne immer wieder auf mentale Programme ein und stelle Programme vor, die dich unterstützen, deine Ziele zu erreichen.
Heute möchte ich dir folgendes „Programm“ vorschlagen:
- Lösche das Wort Niederlage und ersetze es durch Erfahrung
Nehme dir ein Beispiel an Harland David Sanders, besser bekannt als Colonel Sanders (Gründer von Kentacky Fried Chicken). Ich persönlich vermeide zwar Fast Food weitestgehend und empfehle dir es gleich zu tun. In dem Beispiel geht es deshalb auch um etwas anderes, nämlich niemals aufzugeben.
Colonel Sanders hatte sein Zuhause in Kentucky verlassen und reiste durch viele US Bundesstaaten, um seine Idee zu verkaufen. Er hatte ein spezielles Hühnchen-Rezept, das bei vielen Menschen sehr beliebt war. Den Restaurant-Besitzern sagte er, dass sie das Rezept kostenlos haben könnten. Im Gegenzug wollte er, dass die Restaurant-Besitzer ihm einen kleinen Prozentsatz von den verkauften Portionen zahlen.
Er bekam eine Ablehnung nach der anderen. Aber er gab niemals auf. Um genau zu sein, wurde seine Idee über 1000 Mal abgelehnt, bevor er Erfolg hatte. Im Alter von 65 Jahren machte er dann seine erste Million Dollar.
Niederlagen gehören auch im Sport dazu. Das entscheidende ist, wie du damit umgehst. Hier ein paar Zitate, die mich inspirieren, nicht aufzugeben:
- Friedrich Schiller: „Was man nicht aufgibt, hat man nie verloren.“
- Zig Ziglar: „Scheitern ist ein Umweg, keine Sackgasse.“
- Michael Jordan: „Ich habe in meiner Karriere über 9.000 Würfe verfehlt. Ich habe fast 300 Spiele verloren. 26 Mal wurde mir der entscheidende Wurf anvertraut; und ich habe nicht getroffen. Ich bin wieder und wieder in meinem Leben gescheitert – und das ist der Grund für meinen Erfolg.“
- Pink and John Legend: ‚Don’t Give Up‘: VIDEO
PS: Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf. Kannst du deine mentale Wettkampfstärke verbessern? Lerne in meinem neuen kostenlosen eBook 10 einfache Mental Techniken zur Wettkampfvorbereitung.
Quellen:
- Goder, Sebastian. 2011. Der Film Deines Lebens. TRIASPower Films, 2011
- Zitate von Friedrich Schiller, Zig Ziglar, Michael Jordan
- Musikvideo von Pink and John Legend: ‚Don’t Give Up‘
von Christian Jaerschke | Sep. 12, 2014 | Bessere Programme, Strategien
Wenn du deinen Sport schon eine Weile ausübst, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du schon einmal ein Leistungs-Plateau erreicht hast. Anders ausgedrückt, war (oder ist) das eine Phase, in der du keine spürbaren Fortschritte mehr gemacht hast, obwohl du wie bisher weiter trainiert hast. Falls du das noch nicht erlebt hast, ist die Chance groß, dass du dies noch kennenlernen wirst, wenn du deinem Sport treu bleibst.
Die Frage ist nicht, ob diese Plateaus vermieden werden können. Meiner Erfahrung nach können sie es jedenfalls nicht. Es geht stattdessen vielmehr darum, wie du damit umgehst und wie du aus der Leistungsstagnation wieder in ein Leistungswachstum hineinkommst.
Anthony Robbins, einer meiner Lehrer, beschreibt das sehr schön in dem 1:22 Minuten-Video (Falls das Video bei dir nicht angezeigt wird, findest du es auch hier: https://www.facebook.com/athletesmindtuning)
Ich selbst habe solche Plateaus schon häufiger und auf verschiedenen Gebieten erlebt. Ein ziemlich hartnäckiges Plateau habe ich bei meiner Ausbildung zum Sportpiloten erfahren. Nach anfänglichen guten Fortschritten kam ein Punkt, von dem an ich das Gefühl hatte, einfach nicht besser zu werden. Flugstunde um Flugstunde verging und ich begann an mir zu zweifeln. Ich dachte mehr als einmal ans Aufgeben.
Plateaus sind jedoch etwas völlig natürliches, denn sowohl Lernprozesse als auch die Entwicklung sportlicher Leistungen verlaufen eben nicht nur linear. Das gilt im Übrigen auch für Spitzensportler und Ausnahmeathleten.
Wahre Champions unterscheiden sich von der Masse dadurch, dass sie Leistungs-Plateaus antizipieren, sie schneller als solche erkennen, nach Strategien suchen, die bereits bei anderen funktionierten und die Ausdauer haben, sie zu überwinden.
In meinem Fall bei der Sportpilotenausbildung hatte ich das Glück, dass mein Fluglehrer das Phänomen Leistungs-Plateau kannte und mir die passenden Tipps geben konnte.
Fliegen lernen heißt im Prinzip Landen lernen. Praktisch hat das in meiner Ausbildung bedeutet, Start – Platzrunde fliegen – Landung und wieder Start – Platzrunde fliegen … usw. Das kostet viel Zeit – nicht nur beim Fliegen, denn auch das Wetter muss zum Leistungsniveau passen.
Ein wesentlicher Faktor, aus meiner damaligen Leistungsstagnation herauszukommen, war es, mentales Landetraining durch Visualisierungsübungen zu machen. Vermutlich wäre es auch ohne gegangen. Ich bin jedoch sicher, dass es dann viel länger gedauert hätte, mich buchstäblich aus dem Plateau herauszufliegen.
Meine Tipps für dich:
- Mache dir bewusst, dass es Leistungs-Plateaus gibt und dies völlig normal ist!
- Schärfe deine Wahrnehmung, um Plateaus bei dir und/oder Anderen zu erkennen!
- Suche nach Menschen, die bereits in ähnlichen Situationen waren und nach Wegen und Maßnahmen, die ihnen geholfen haben, das Plateau zu überwinden!
Hast du schon Mal ein Leistungs-Plateau erlebt? Was waren deine Erfahrungen? Wie bist du wieder herausgekommen?
Nutze den Moment für einen kurzen Kommentar und helfe dadurch Anderen!
PS: Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf. Kannst du deine mentale Wettkampfstärke verbessern? Lerne in meinem neuen kostenlosen eBook 10 einfache Mental Techniken zur Wettkampfvorbereitung.
Quellen:
- Anthony Robbins, #Tony Talk