Leistungs-Plateau!? Was du tun kannst, um es zu überwinden

Leistungs-Plateau!? Was du tun kannst, um es zu überwinden

Wenn du deinen Sport schon eine Weile ausübst, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du schon einmal ein Leistungs-Plateau erreicht hast. Anders ausgedrückt, war (oder ist) das eine Phase, in der du keine spürbaren Fortschritte mehr gemacht hast, obwohl du wie bisher weiter trainiert hast. Falls du das noch nicht erlebt hast, ist die Chance groß, dass du dies noch kennenlernen wirst, wenn du deinem Sport treu bleibst.

Die Frage ist nicht, ob diese Plateaus vermieden werden können. Meiner Erfahrung nach können sie es jedenfalls nicht.  Es geht stattdessen vielmehr darum, wie du damit umgehst und wie du aus der Leistungsstagnation wieder in ein Leistungswachstum hineinkommst.

Anthony Robbins, einer meiner Lehrer, beschreibt das sehr schön in dem 1:22 Minuten-Video (Falls das Video bei dir nicht angezeigt wird, findest du es auch hier: https://www.facebook.com/athletesmindtuning)

Ich selbst habe solche Plateaus schon häufiger und auf verschiedenen Gebieten erlebt. Ein ziemlich hartnäckiges Plateau habe ich bei meiner Ausbildung zum Sportpiloten erfahren. Nach anfänglichen guten Fortschritten kam ein Punkt, von dem an ich das Gefühl hatte, einfach nicht besser zu werden. Flugstunde um Flugstunde verging und ich begann an mir zu zweifeln. Ich dachte mehr als einmal ans Aufgeben.

Plateaus sind jedoch etwas völlig natürliches, denn sowohl Lernprozesse als auch die Entwicklung sportlicher Leistungen verlaufen eben nicht nur linear. Das gilt im Übrigen auch für Spitzensportler und Ausnahmeathleten.

Wahre Champions unterscheiden sich von der Masse dadurch, dass sie Leistungs-Plateaus antizipieren, sie schneller als solche erkennen, nach Strategien suchen, die bereits bei anderen funktionierten und die Ausdauer haben, sie zu überwinden.

In meinem Fall bei der Sportpilotenausbildung hatte ich das Glück, dass mein Fluglehrer das Phänomen Leistungs-Plateau kannte und mir die passenden Tipps geben konnte.

Fliegen lernen heißt im Prinzip Landen lernen. Praktisch hat das in meiner Ausbildung bedeutet, Start – Platzrunde fliegen – Landung und wieder Start – Platzrunde fliegen … usw. Das kostet viel Zeit – nicht nur beim Fliegen, denn auch das Wetter muss zum Leistungsniveau passen.

Ein wesentlicher Faktor, aus meiner damaligen Leistungsstagnation herauszukommen, war es, mentales Landetraining durch Visualisierungsübungen zu machen. Vermutlich wäre es auch ohne gegangen. Ich bin jedoch sicher, dass es dann viel länger gedauert hätte, mich buchstäblich aus dem Plateau herauszufliegen.

Meine Tipps für dich:

  • Mache dir bewusst, dass es Leistungs-Plateaus gibt und dies völlig normal ist!
  • Schärfe deine Wahrnehmung, um Plateaus bei dir und/oder Anderen zu erkennen!
  • Suche nach Menschen, die bereits in ähnlichen Situationen waren und nach Wegen und Maßnahmen, die ihnen geholfen haben, das Plateau zu überwinden!

Hast du schon Mal ein Leistungs-Plateau erlebt? Was waren deine Erfahrungen? Wie bist du wieder herausgekommen?

Nutze den Moment für einen kurzen Kommentar und helfe dadurch Anderen!

PS: Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf. Kannst du deine mentale Wettkampfstärke verbessern? Lerne in meinem neuen kostenlosen eBook 10 einfache Mental Techniken zur  Wettkampfvorbereitung.

Quellen:

  • Anthony Robbins, #Tony Talk

„Priming“ kann über Sieg oder Niederlage entscheiden

„Priming“ kann über Sieg oder Niederlage entscheiden

Dein Kopf ist eine pausenlose Assoziationsmaschine und was du assoziierst bestimmt (zu einem beachtlichen Teil) deine Emotionen, dein Verhalten und beeinflusst deine Leistungsfähigkeit. Wenn sich deine Gedanken um eine drohende Niederlage ranken, dann wirst du vermutlich eher Gedanken bzw. Wörter oder Phrasen assoziieren wie  z.B. „ich bin nicht gut drauf“, „meine Form ist schlecht“, „die anderen sind schneller“. Positive Assoziationen wie „heute bin ich gut drauf“, „ich glaube an einen neuen persönlichen Rekord“, „heute schlage ich die anderen“ kommen einem in diesem Moment eher nicht in den Sinn. In der Psychologie nennt man dies Priming-Effekt (Bahnungs-Effekt).

Je nach dem, wie du vor oder im Wettkampf geprimt bist, kann dich der Priming-Effekt zum Sieg oder zur Niederlage führen. Denn Dank der modernen Wissenschaft wissen wir heute, dass Priming-Effekte in jeden Bereich unseres Lebens hineinreichen und das unsere Handlungen und Emotionen durch verschiedenste Ereignisse oder Trigger geprimt werden können. Oft sind wir uns dessen nicht einmal bewusst.

Wenn du vor Kurzem das Wort „eat“ (Essen) gelesen, gehört oder ein entsprechendes Bild gesehen hast, wirst du vorübergehend das Wortfragment so_p eher als soup (Suppe) denn als soap (Seife) vervollständigen. Umgekehrt wäre es, wenn du vor kurzem auf wash (Waschen) geprimt wärst.

Dass sich das Priming nicht nur auf Wortassoziationen auswirkt, sondern auch deine physische Leistung beeinflusst, möchte dir anhand eines kleinen Experiments, dass der Psychologe John Bargh an der Universität New York durchgeführt hat, zeigen.

John Bargh und seine Mitarbeiter haben Studenten, die größtenteils zwischen 18 und 22 Jahre alt waren – ,aus einer Menge von fünf Wörtern (z.B. „findet er es gelb sofort“) Sätze mit vier Wörtern zu bilden. Bei einer Gruppe von Studenten enthielt die Hälfte der ungeordneten Sätze Wörter, die – in den USA – mit älteren Menschen assoziiert werden, wie „Florida“, „vergesslich“, „glatzköpfig“, „grau“ oder „Falte“. Als sie diese Aufgabe beendet hatten, wurden die jungen Versuchsteilnehmer für ein weiteres Experiment in ein Büro geschickt, dass am Ende des selben Flurs lag. Dieser kurze Spaziergang war der entscheidende Punkt in diesem Experiment. Die Forscher maßen unauffällig die Zeit, die die Probanden benötigten, um von einem Ende des Flurs ans andere zu gelangen. Wie von Bargh erwartet, gingen die jungen Leute, die einen Satz aus „altersbezogenen“ Wörtern gebildet hatten, erheblich langsamer durch den Flur als die anderen.

Der „Florida-Effekt“ umfasst zwei Priming-Phasen. Zunächst primt die Menge der Wörter Gedanken an hohes Alter, obwohl das Wort „alt“ nie erwähnt wird; anschließend primen diese Gedanken ein Verhalten, langsames Gehen, das mit Betagtheit assoziiert ist. All dies geschieht unbewusst. Als die Studenten im Anschluss gefragt wurden, sagten sie alle, sie hätten nicht bemerkt, dass die Wörter ein gemeinsames Thema haben, und sie alle beteuerten, dass nichts von dem, was sie nach dem ersten Experiment taten, von den Wörtern, die ihnen dargeboten worden waren, beeinflusst worden sei.

Die Vorstellung „Alter“ war ihnen nicht bewusst geworden, und doch hatte sich ihr Verhalten verändert.

Wie viele Dinge funktioniert diese Verknüpfung auch anders herum. Eine deutsche Studie untersuchte das Spiegelbild des früheren Experiments, das Bargh in New York durchgeführt hatten.

Studenten wurden gebeten, fünf Minuten lang mit einer Geschwindigkeit von dreißig Schritten pro Minute, was etwa ein Drittel des normalen Tempos war, in einem Raum herumzugehen. Nach dieser kurzen Übung erkannten die Teilnehmer Wörter, die sich auf hohes Alter bezogen, wie etwa „vergesslich“, „alt“ und „einsam“, sehr viel schneller wieder. Wechselseitige Priming-Effekte erzeugen eine kohärente Reaktion: Wenn man geprimt wurde, an hohes Alter zu denken, neigt man zu seniorentypischem Verhalten, und wenn man sich wie ein älterer Mensch verhält, verstärkt dies den Gedanken an hohes Alter.

Im Sport ist das genauso. Wenn du an Schwäche denkst, dann wird dein Handeln negativ beeinflusst, dein Körper entwickelt Schwächesignale und die Teufelsspirale beginnt.

Da der Priming-Effekt in beide Richtungen wirkt, kannst du dich also auch entsprechend positiv primen und deine Leistungen verbessern. Wenn du dich mental auf Sieg einstellst (primst), heißt das zwar nicht, dass du auch gewinnst! Aber es beeinflusst deine Leistungsfähigkeit positiv.

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Quellen:

Erholung und Inspiration sofort & ohne reisen zu müssen – durch mentale Kraftorte

Erholung und Inspiration sofort & ohne reisen zu müssen – durch mentale Kraftorte

Was ist ein Kraftort? Gibt es so etwas überhaupt? …und wenn ja, was nützt mir das als Sportler?

Hier sind meine Antworten, in 04:41 min …

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IRONMAN EM in Frankfurt: 5 Lektionen aus dem Feld der Profis

IRONMAN EM in Frankfurt: 5 Lektionen aus dem Feld der Profis

Das Rennen um die IRONMAN European Championship in Frankfurt am 6. Juli 2014 war ein spektakulärer und mit Sicherheit auch ein sehr lehrreicher Wettkampf.

Kienle und Abraham flogen förmlich zu ihren Siegen in Frankfurt. Über 2.600 Athleten sind am Langener Waldsee ins Wasser gesprungen, um den sogenannten längsten Tag des Jahres zu starten und an der IRONMAN Europameisterschaft teilzunehmen.

Sebastian Kienle feierte seinen 30. Geburtstag mit seinem ersten Sieg über die volle IRONMAN Distanz, mit Frankfurter Streckenrekord. Er verbesserte den 5 Jahre alten Rekord von Timo Bracht um über 4 Minuten. Corinne Abraham sicherte sich einen weiteren Sieg bei einem großen Rennen nach ihrem Sieg bei der IRONMAN Asia-Pacific Championship im letzten Jahr.

Jan Frodeno hat seinen ersten IRONMAN mit einem großartigen dritten Platz beendet, nachdem er mit drei platten Reifen und Krämpfen auf der Laufstrecke ab Kilometer Null zu kämpfen hatte.

Egal ob Sieg oder Niederlage, aus jedem Wettkampf kann man etwas lernen – auch aus den Tagen unmittelbar vor dem Wettkampf.

Lektion #1: Gehe mit einem Best Case Szenario im Kopf an den Start

Vor einem Rennen kann keiner mit Sicherheit sagen, wer am Ende als Sieger ins Ziel läuft. Auch die Statements der Profis geben nur eine subjektive Indikation für den Ausgang des Rennens. Aber was auch immer ein Athlet den Medien in einer Pressekonferenz, Freunden oder Vereinskollegen mitteilt oder lautlos vor dem Wettkampf zu sich selbst sagt, es hat einen Einfluss auf seine mentale Stärke und die wirkt sich auf die Leistung im Rennen aus. Mit welchem Szenario im Kopf bzw. mit welchem „Mindset“ du an den Start gehst, ist eine Entscheidung. Ich empfehle in jedem Fall das Best Case Szenario.

Hier ein Ausschnitt aus der Pre-Race Pressekonferenz in Frankfurt. Vier Athleten wurden interviewt. Ich persönlich finde. drei davon kommunizieren verbal und/oder non-verbal klar ein Best Case Szenario. Am besten, du machst dir selbst ein Bild.

Lektion #2: Cool bleiben, auch wenn ein Missgeschick passiert.

Ein zerrissener Neo und drei Platten mit dem Rad – das ist schon ziemlich viel Pech in einem einzigen Rennen. Jan Frodeno ist genau das beim IRONMAN Frankfurt passiert. Er ist cool geblieben und hat weitergemacht. Das bei einem Triathlon, insb. bei einer Langdistanz etwas schief gehen kann, liegt nahe. Frodeno im Zielinterview: „…weiterzumachen ist Spirit of IRONMAN, Durchziehen gehört dazu..:“

Lektion #3: Positives Kopfkino

Wenn die Muskeln schmerzen oder du eine Schwächephase hast – starte sofort mit einem positiven Kopfkino.

Sebastian Kienle scheint dabei Hollywood Niveau zu haben. Nach dem Rennen hat er sich so geäußert: „…es ist eines der wichtigsten Sachen in diesem Sport, sich die Schwächen nicht anmerken zu lassen. Ich glaube, dass hat heute gut funktioniert. Ich habe mich auch selber immer schön ‚verarscht’, habe nicht darauf gehört, wenn ich Mal eine Schwäche hatte und habe einfach versucht, immer positiv zu denken. Das ist so wichtig in so einem Rennen.“

Lektion #4: Den Ablauf des Rennens und der Wechsel vorher studieren

Profi-Athleten, Weltmeister und sogar Olympiasieger passiert es, im Wettkampf bei einem Wechsel das Rad oder den Laufbeutel nicht gleich zu finden  oder einfach die Orientierung zu verlieren.

Genau so etwas ist Jan Frodeno in Frankfurt passiert. Er hat in der zweiten Wechselzone seinen Laufbeutel zuerst an der falschen Stelle gesucht und dadurch Zeit verloren.

Auch wenn das in seinem Fall sicher nicht entscheidend für den Ausgang des seines Rennens war – es kann viel Zeit kosten und am Ende vielleicht sogar über Sieg oder Niederlage entscheiden.

Deshalb lohnt es sich, den Ablauf des Wettkampfs und insbesondere die Wechsel vor dem Rennen genau zu studieren und zu visualisieren.

Lektion #5: Auf den eigenen Körper hören

Das Camilla Pedersen überhaupt zur Titelverteidigung in Frankfurt an den Start ging, grenzt an ein Wunder. Nach einem schweren Sturz schien die Karriere der Dänin im letzten Jahr kurz nach ihrem Sieg in Frankfurt beendet. Die sympatische Dänin lag 19 Tage lang im Koma. Die Ärzte sprachen davon, dass sie von nun an an den Rollstuhl gebunden sein werde. Pederson kämpfte sich zurück in den Spitzensport.

Bei der Titelverteidigung lag sie lange gut im Rennen. Beim Laufen ist sie dann allerdings wegen Schmerzen in der Hüfte ausgestiegen. Die Gesundheit geht vor. Es gehört daher auch zur Kompetenz eines Sportlers zu spüren, wann der Körper ein Signal zum Abbruch eines Rennens oder einer Trainingseinheit gibt. Der eigenen Gesundheit zu Liebe gilt: Im Zweifel einen Wettkampf oder eine Trainingseinheit abbrechen! Dein Körper wird es dir danken.

Welche Lektionen hast du bereits in Wettkämpfen gelernt? Was hast du von anderen Sportlern und deren Rennerlebnissen gelernt? Nutze die Gelegenheit und schreibe einen kurzen Kommentar.

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PS: Hast du schon eine Checkliste für deinen nächsten Triathlon Wettkampf? Hier kannst du die bewährte Checkliste von Athletes Mind Tuning kostenlos herunterladen: Link zur kostenlosen Triathlon Wettkampf Checkliste

Weltklasse Athleten und Profis visualisieren ihre Wettkämpfe

Weltklasse Athleten und Profis visualisieren ihre Wettkämpfe

Visualisierung ist einfach und effektiv. Vielleicht hast du schon einmal bei einem bedeutenden Wettkampf im Fernsehen beobachtet wie ein Skifahrer seinen Abfahrtslauf, ein Bobfahrer seine Fahrt durch den Eiskanal oder ein Hochspringer seinen nächsten Sprung geistig durchspielt. Das Gehirn unterscheidet nicht zwischen realen Erfahrungen und einer vorgestellten Erfahrung. Es sind die gleichen Hirnareale aktiv. Du kannst durch gezielte Vorstellung deines Wettkampfes bereits vorher Wettkampferfahrung sammeln und dir so einen Vorteil verschaffen.

Weltklasse-Athleten visualisieren, weil es ihnen dabei hilft:

  • Mit der Gewissheit in den Wettkampf zu starten, dass sie den Wettbewerb schon (mehrfach) geistig erfolgreich durchgespielt und beendet haben
  • Details des Wettkampfs mental zu testen und zu verbessern (z.B. Wettkampfstrategie- und Taktik, Schlüsselstellen wie die Wechsel im Triathlon etc.)
  • Sich besser zu konzentrieren
  • Das Selbstvertrauen zu stärken

Victor Plata (Amerikanischer Triathlet und Olympia Teilnehmer 2004):

„Ich spiele alle Szenarien für jeden Wettkampf minutengenau im Kopf durch. Vor den Ausscheidungsrennen bei den olympischen Spielen 2004 habe ich den gesamten Wettkampf an die 50 Mal im Geist geprobt: was nach meiner Vorstellung passieren sollte und wie es aussehen würde. Der Qualifikationswettkampf verlief dann genau so, wie ich ihn geprobt  hatte, und ich schaffte die Qualifikation. Für mich funktioniert es echt.“

Visualisieren stammt von dem Wort „verde videre“ und das heißt „sehen“. Visualisierung ist jedoch mehr als Sehen mit den Augen. Wenn ich hier von Visualisierung spreche, dann meine ich damit das Empfinden mit den inneren Sinnen (sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen).

Stell dir deinen Wettkampf im Geist vor – simuliere den Ablauf im Kopf. Stell ihn dir dabei mit allen Sinnen so „real“ wie möglich vor:

  1. Informiere dich so gut wie möglich über die Gegebenheiten des Wettkamps (Wettkampfstrecke, Topographie, Wechselzonen, Laufwege, Schwimmstart, Wetter etc.)
  2. Bring dich in einen entspannten Zustand
  3. Begebe dich in Gedanken an den Wettkampfort
    – Nutze so viele Informationen wie du darüber hast
    – Wie viel Uhr ist es zum Start?
    – Wer ist noch dort?
  1. Simuliere den Wettkampf im Geist (Beispiel Triathlon Wettkampf)
    1. Richte deine Wechselzone(n) ein
    2. Überprüfe deine Ausrüstung
    3. Gehe an den Schwimmstart (Landstart oder Wasserstart?)
    4. Absolviere die Schwimmstrecke nach dem Startschuss; Gehe kurz vor dem Ende des Schwimmens den bevorstehenden Wechsel durch
    5. Simuliere den Wechsel zum Radfahren
    6. Absolviere die Radstrecke; Achte auf deinen Verpflegungsplan – je nach Distanz; Achte darauf, dass du nicht in ein „Wohlfühltempo“ verfällst; Gehe kurz vor dem Ende des Radfahrens den bevorstehenden Wechsel durch
    7. Simuliere den Wechsel zum Laufen
    8. Absolviere die Laufstrecke; Achte auf deinen Verpflegungsplan – je nach Distanz
    9. Laufe mit einem Lächeln über die Ziellinie
  2. Begebe dich in Gedanken in den Zielbereich, unmittelbar nach dem Wettkampf
    – Stell dir vor wie du dich im Zielbereich fühlen möchtest
    – Wer ist noch da?
    – Welche Gedanken strebst du an? Was willst du anderen erzählen?

Im Idealfall spielst du den Wettkampf mehrfach mental durch, bevor du tatsächlich an den Start gehst. Jetzt stellst du dir vielleicht die Frage, wann soll ich auch noch Zeit für das Visualisierungstraining finden?

Die gute Nachricht ist, dass du dafür fast keine extra Zeit brauchst. Nutze dafür Zeit, die du sowieso aufwenden musst (Wartezeiten, Zugfahrten, Lange Radausfahrten, lange Läufe etc.). Natürlich kannst du auch nur einzelne Abschnitte des Wettkampfs durchgehen. Dafür genügt  vielleicht sogar die Zeit an einer roten Ampel.

Heather Fuhr (Ironman Triathlon Weltmeisterin & Gewinnerin zahlreicher Triathlon Wettkämpfe):

„Ein paar Tage vor dem Wettkampf spiele ich das gesamte Rennen im Kopf durch, vom Start bis ins Ziel, einschließlich aller Einzelheiten, wie die Wechsel und so. So kann ich mir alle Details merken und habe danach das Gefühl, dass ich alles ‚abgehakt’ habe und mich entspannen kann, bevor es ernst wird.“

Was ist deine Erfahrung mit Visualisierung? Nutze die Gelegenheit und schreibe einen kurzen Kommentar.

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Quellen:

10 Stufen zum Erfolg: Was Athleten von Paul Breitner lernen können?!

10 Stufen zum Erfolg: Was Athleten von Paul Breitner lernen können?!

Paul Breitner ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten Fußballer aller Zeiten, jedenfalls für mich. In der Abschluss Keynote auf einem Kongress hat er kürzlich seine 10 Stufen zum Erfolg vorgestellt. Ich war bei dem Vortrag dabei und hatte anschließend die Gelegenheit, ein paar Worte mit ihm zu wechseln. Was ich daraus mitgenommen habe und was m.E. alle Athleten von Paul Breitner lernen können, erfährst du in diesem Blog.

Zur Erinnerung an seine Erfolge hier eine kurze Zusammenfassung*: „Im Alter von 19 Jahren absolvierte Paul Breitner sein erstes Länderspiel für Deutschland und erkämpfte sich bald einen Stammplatz in der Fußball-Nationalelf. 1972 wird er Europameister, im WM-Finale 1974 verwandelte er einen Foul-Elfmeter und wurde zu einer der spielbestimmenden Persönlichkeiten. 1978 wechselte er zu seinem alten Verein FC Bayern München, mit dem er 1980 und 1981 erneut Deutscher Meister wurde. Seit 2007 arbeitet er als Berater und Scout, seit der Saison 2009/20010 ist er globaler Markenbotschafter des  FC Bayern München.“

Stufe 1: Der Sieg über sich selbst

Hier geht es m.E. im Kern darum, über Grenzen hinauszuwachsen. Meine persönliche Philosophie dazu ist:  „Grenzen sind Limitationen, an die Andere glauben, gemacht von Menschen mit eingeschränkter Sicht.“  Das soll kein Dogma sein, sondern eher ein Mindset, sich weiterzuentwickeln. Es gibt viele mentale Werkzeuge und Techniken, die diesen Prozess unterstützen, die Athleten und ambitionierten Menschen dabei helfen können, über (ihre) Grenzen zu gehen und ihre Möglichkeiten zu erweitern. In diesem Sinne ist meine Botschaft:

  • Stelle limitierende Glaubenssätze und vermeintliche Barrieren in Frage und suche nach Möglichkeiten, sie zu überwinden!
  • Beginne damit, Grenzen im Geist zu überwinden – denn das kann jeder und es kann der entscheidende Schlüssel sein, neue sportliche Bestleistungen und Ziele zu erreichen.

Stufe 2: Zielsetzung

Paul Breitner hat sich früh große Ziele gesetzt: Bundesliga => FC Bayern => Nationalmannschaft => Stammplatz in der Nationalelf => Weltmeister. Für einen Hobby-Triathleten könnten mögliche Ziele sein: Teilnahme Volkstriathlon (Sprintdistanz) => Olympische Distanz (Kurzdistanz) => Mitteldistanz (70.3) => Langdistanz (Ironman).

Ziele sind wichtig, denn sie geben uns eine Orientierung, helfen unsere Gedanken zu fokussieren und unsere Handlungen entsprechend auszurichten.

Ziele dürfen groß sein. Die meisten Menschen setzen sich (zu) kleine Ziele. Allerdings sollten sie auch realistisch sein. Eine bewährte Formel, Ziele richtig zu setzen, heißt SMART. SMART ist ein Akronym für „Specific, Measurable, Accepted, Realistic, Timely“ und dient als Kriterium zur optimalen Definition von Zielen. In Anlehnung an Wikipedia heißt das:

  • S – Spezifisch: Ziele müssen eindeutig definiert sein (nicht vage, sondern so präzise wie möglich).
  • M – Messbar: Ziele müssen messbar bzw. überprüfbar sein (Messbarkeitskriterien).
  • A – Akzeptiert: Ziele müssen von den Empfängern akzeptiert werden/sein (auch: angemessen, attraktiv, abgestimmt ausführbar oder anspruchsvoll). Nur wenn ein Ziel attraktiv genug ist und du es für dich setzt, wird es dir dienen.
  • R – Realistisch: Ziele müssen möglich sein.
  • T – Terminiert: zu jedem Ziel gehört eine klare Terminvorgabe, bis wann das Ziel erreicht sein soll.

Stufe 3: Bereitschaft zu lernen

Ziele zu verfolgen, sich weiterzuentwickeln, neue sportliche Bestzeiten oder Erfolge zu erreichen, bedeutet, die Komfortzone zu verlassen und neue Wege zu gehen. Das geht nur mit der Bereitschaft, kontinuierlich zu lernen. Selbst erfahrene Profis lernen nie aus. Paul Breitner lebt das bis heute.

Ich setze mir jeden Tag zum Ziel, etwas Neues zu lernen. Meist verbringe dann 30-60 Minuten am Tag damit, etwas Neues zu lernen. Meine Empfehlung:

  • Mache es dir zur Gewohnheit, jeden Tag damit zu beginnen, etwas inspirierendes zu lesen. Das muss gar nicht viel sein, ein paar Absätze oder Seiten in einem Buch oder einer Zeitschrift genügen.

Stufe 4: Sachlichkeit und Nüchternheit

Paul Breitner verbindet damit die Frage: Warum tue ich das, also zu trainieren und Fußball zu spielen? Seine nüchterne und klare Antwort lautet: Um zu gewinnen.

Vielleicht hast du eine andere Antwort. In jedem Fall finde ich es wertvoll, diese Frage für sich zu beantworten. Also nehme dir etwas Zeit und beantworte die Frage:

  • Warum machst du Triathlon oder eine andere Sportart?
  • Am besten du schreibst die Antwort auf.
  • Wenn du deine Antwort(en) gefunden hast und noch einen Schritt weiter gehen willst, dann frage: Warum ist mir das (deine Antwort) wichtig? Frage dich nach dem Grund deiner Antwort. Vielleicht gewinnst du ein paar neue Erkenntnisse über dich selbst.

Stufe 5: Kollegialität als Einzelkämpfer

Nach der allgemeinen Auffassung ist Fußball eine Mannschaftssportart. Und natürlich läuft der FC Bayern München oder jedes andere Team zu seinen Spielen als Mannschaft mit 11 Spielern auf. Paul Breitner zufolge geht es aber eben nicht um die romantische Vorstellung von 11 Freunden sondern um 11 Einzelkämpfer, die als Kollegen zusammenarbeiten, um Spiele zu gewinnen.

Im Triathlon oder vielen anderen Einzelsportarten stellt sich die Frage weniger. Deshalb möchte ich zu Stufe 5 folgende Ergänzung hinzufügen:

  • Kämpfe um deine beste Leistung in jedem Wettkampf.
  • Mache im Wettkampf keine Geschenke an die anderen Teilnehmer aber gehe kollegial und fair mit ihnen um.

Stufe 6: Leistungswille und 100% Leistungsbereitschaft

Eine alte Volksweisheit besagt: „Der Wille versetzt Berge“. Im Sport kann der Leistungswille über Sieg oder Niederlage entscheiden. Der Begriff Wille ist abgeleitet aus der Umgangssprache – als eine Substantivierung des Verbs ‚wollen’.

Wenn deine Antworten und die damit verbundenen Gefühle auf die Frage des „Warum?“ aus Stufe 4 stark genug sind, dann hast du beste Voraussetzungen für einen starken Willen, der dich deinen Zielen näher bringt.

Dazu fällt mir eine kurze Geschichte aus einem Buch von Jose Silva (Think and Grow Fit) ein:

Ein junger Schwimmer namens Don hat einen früheren Champion gefragt, ihm das Geheimnis zu verraten, ein Weltmeister im Schwimmen zu werden.

Da fragt der Veteran: Bist du sicher, dass du bereit bist, das Geheimnis zu lernen? Der Junge antwortete: Ich würde alles dafür geben.

Darauf packte der ehemalige Champion plötzlich Don’s Kopf und drückte ihn unter Wasser. Erst baute Don Wiederstand auf, doch dann gab er nach, denn er dachte, der Champion will nur testen ob er sich vor dem Wasser fürchtet.

Als jedoch sein Nacken und sein Rücken zu schmerzen anfingen und er keine Luft mehr bekam, wurde er nervös. Er begann aufs Neue, sich zu wehren. Sein Ringen nach Luft wurde immer stärker. Er wollte den ehemaligen Champion anschreien, ihn loszulassen bevor er sterben würde. Dann dachte er, wenn das der Preis ist, Weltmeister zu werden, vielleicht ändere ich meine Meinung.

Als er spürte, dass er es nicht länger aushalten würde, versuchte er sich mit aller Kraft loszureisen. Dann zog der Champion Don’s Kopf an den Haaren aus dem Wasser.

Nachdem sich Don etwas erholt hatte, fragte ihn der Veteran: Was hast du dir gewünscht, als ich deinen Kopf unter Wasser gedrückt habe? Don antwortete: Ein Weltmeister im Schwimmen zu werden.

Dann sprach der alte Champion weiter: Und was war dein größter Wunsch, kurz bevor ich dich aus dem Wasser gezogen habe? Don’s Antwort: Ein Atemzug voller Luft.

Schließlich fuhr der ehemalige Champion fort: Wenn dein Wunsch, ein Weltmeister zu sein genauso groß ist, wie gerade dein Wunsch nach einem Atemzug voller Luft, dann wirst du bereit sein, hart genug zu arbeiten, ein Weltmeister zu werden. Und jetzt kennst du das Geheimnis meines Erfolges.

Stufe 7: Absoluter Anspruch an sich selbst

Paul Breitner sagte in der Keynote, dass er nie zu 100% mit sich zufrieden war. Ich glaube, genau diese Unzufriedenheit hat ihn zu einem der erfolgreichsten Fußballer aller Zeiten gemacht. Denn Unzufriedenheit, gepaart mit einem starken Willen und großen Zielen, motiviert, sich kontinuierlich zu verbessern. Und Tiger Woods hat einmal gesagt: „Du kannst dich immer verbessern.“

Aus einer Position in der Komfortzone, der vollkommen Zufriedenheit werden selten Weltmeister geboren.

Absoluter Anspruch an sich selbst heißt für mich u.a.:

  • Immer das Beste zu geben
  • Immer nach Möglichkeiten zu suchen, etwas besser zu machen
  • Hungrig zu sein, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln
  • Nie aufzugeben

Stufe 8: Selbständigkeit

Als Sportler in der heutigen Zeit kann man sich schnell daran gewöhnen, fast komplett von seinem sportlichen Umfeld aus Trainern, Coachs, Ärzten, Physiotherapeuten etc. gesteuert zu werden. Natürlich ist es schön und gut, wenn man als Sportler so ein Umfeld hat, dass Trainingspläne vorgibt, Wettkämpfe selektiert, die Regeneration steuert, Rennstrategien entwirft etc.

Es gibt allerdings Niemanden, der dich besser kennt als du selbst und der weiß, was du wirklich willst. Deshalb ist meine Empfehlung:

  • Übernehme selbst die Verantwortung für deine sportliche Karriere und deine persönliche Weiterentwicklung
  • Stelle auch einmal eine Empfehlung in Frage bevor du ihr blind folgst
  • Schärfe deine Wahrnehmung
  • Folge deiner Intuition

Stufe 9: Positives Denken

Wir denken pro Tag 60-80.000 Gedanken. Allerdings sind nur 3-5% davon bewusste Gedanken. Was in den 95-97% unbewusster Gedanken abläuft, ist sicher eine spannende Frage, vielleicht für einen eigenen Artikel. Wenn der Anteil der bewussten Gedanken also relativ klein ist, so ist er umso kostbarer für uns und wir sollten unsere Energie für positive Gedanken verwenden.

Paul Breitner – Beispiel 1: „Ich werde gewinnen, wir werden deutscher Meister“

Paul Breitner – Beispiel 2: Paul Breitner hasste es, bei Schnee und Eis Fußball zu spielen. Irgendwann ist ihm bewusst geworden, dass diese Einstellung ihm und der Mannschaft nicht dienlich ist. Dann hat er dem Ganzen eine andere Bedeutung gegeben und sich 4-5 Wochen im Winter jeden Morgen gesagt „…endlich wieder ein Schnee- und Eisspiel…“

Paul Breitner – Beispiel 3: Man mag es kaum glauben, aber es gab für ihn tatsächlich so etwas wie einen „Angstgegner“. Über die Zeit hat sich bei ihm ein mentales Muster eingeprägt, dass wenn seine Mannschaft zur 70. Minute nicht mindestens 3 Tore Vorsprung gegen dieses Team hatten, am Ende das Spiel verlieren würden. Diese negativen Gedanken haben sich auf sein Spiel und auf die Mannschaft übertragen. Es entwickelte sich schließlich so etwas wie eine selbsterfüllende Prophezeiung, im negativen Sinne.

Irgendwann wurde ihm dieser Zusammenhang bewusst und er hat entschieden, die Mannschaft alleine zu diesem Gegner fahren zu lassen, so dass sich seine Gedanken und seine Einstellung nicht auf die Mannschaft übertragen konnten. Mit Erfolg, der „Fluch“ wurde gebrochen und der Angstgegner wurde zu einem normalen Gegner degradiert.

Stufe 10: Risikobereitschaft zur Persönlichkeitsentwicklung

Wer sich weiterentwickeln will, der muss sich auf Neuland begeben. Ohne Mut zum Risiko geht das nicht.

Als ich mich zu meiner ersten Triathlon Langdistanz (Ironman) angemeldet habe, hatte ich keine Ahnung, ob und wie ich das schaffen würde. Ich konnte es mir im Grunde genommen noch nicht einmal vorstellen.

Ich bin ein Risiko eingegangen und wurde ein Jahr später dafür mit meinem ersten Finish belohnt. Vielleicht gibt es bei dir auch etwas für das es sich lohnt, ein kleines oder großes Wagnis einzugehen.

Was ist deine Meinung zu den 10 Stufen? Nutze die Gelegenheit und schreibe einen kurzen Kommentar.

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*SAP-Kongress für Versicherer 2014

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