„Suffer-Fest“ IRONMAN EM: Weltmeister gegen Olympia Sieger – Wer ist mental stärker?

„Suffer-Fest“ IRONMAN EM: Weltmeister gegen Olympia Sieger – Wer ist mental stärker?

Bei der IRONMAN European Championship in Frankfurt wird ein „Suffer-Fest“ erwartet. Das sagt zumindest Daniela Ryf mit Blick auf die vom Wetterbericht vorhergesagte Hitze am Sonntag. Die versammelte Konkurrenz – allen voran Olympiasieger Jan Frodeno und der ehemalige IRONMAN-Weltmeister Frederik van Lierde konnten nur zustimmend nicken. Es stand allen ins Gesicht geschrieben: Der Respekt vor den prognostizierten Temperaturen am Renntag ist auch bei den Profis groß. Athletes Mind Tuning war live dabei und hat ein paar Eindrücke von den Top Profis vor dem Rennen eingesammelt.

00:40 Min: Daniela Ryf (IRONMAN 70.3-Weltmeisterin) „Suffer-Fest“: „Bei diesem Wetter kann man sich nicht verstecken. Es wird sicher ein sehr hartes Rennen und ich erwarte auch nicht ein Rennen wo man sich gut fühlt, sondern es wird ein Suffer-Fest sozusagen.“

03:00 Min: Julia Gajer (Siegerin 70.3 Ironman in Luxembourg) – Zum Stichwort Druck: „Ich nehme den Druck auf jeden Fall gerne an. Ich freue mich auf den Start und hoffe, dass die Form dann am Sonntag 110% da ist.“

05:05 Min: Sebastian Kienle (amtierender IRONMAN-Weltmeister) – Über Jan Frodeno (Olympiasieger): „Ich muss sagen ich habe vielleicht den Fehler gemacht, mir an einem der verregneten Tage der letzten Wochen das Video vom Rennen im letzten Jahr anzusehen. Und ich war schockiert zu sehen wie oft Jan da gewandert ist. Er hat eigentlich 42km Intervall-Training gemacht, minus 3 Platten – (Anmerkung AMT: wenn wir das ausrechnen) dann landen wir bei einer deutlich schnelleren Zeit. Ich rechne schon damit, dass es kein Spaziergang wird, auch wenn er vielleicht zwischendurch wieder Mal wandert an der Aid-Station“

06:12 Min: Jan Frodeno (Olympiasieger) – Zum Pech im letzten Jahr: „Das mit den Reifenpannen im letzten Jahr ist inzwischen so die ‚was hat sich in deinem Leben geändert – Frage‘. Das gehört dazu. Schließlich habe ich zwei Ironman Rennen in den Beinen und ich durfte noch nie 180km Rad am Stück fahren. Am Sonntag die 180km am Stück zu fahren ist eines meiner Hauptziele. „

07:50 Min: 5 EUR Wette auf den Sieger: Spannend wurde es bei einer kleinen Wette, zu der Moderator Till Schenk aufrief. Die Damen sollten bei den Herren auf den Sieger tippen und vice versa: Jan Frodeno und Sebastian Kienle einigten sich auf Daniela Ryf, van Lierde tippte auf Steffen. Bei den Damen sahen Steffen und Gajer Kienle als Sieger, Ryf ließ sich nicht zu einer Prognose hinreißen.

Es wird also sicher ein spannendes Rennen am Sonntag. Ich wünsche allen Startern bestmögliche Leistungen und einen fairen Wettkampf. Wenn du nicht selbst am Start bist, empfehle ich dir das Rennen live in Frankfurt anzuschauen oder über die Berichterstattung mitzuverfolgen. Nutze die Gelegenheit und studiere die besten Athleten. Du kannst sicher etwas lernen. Erfolgreiche Sportler zu beobachten ist auch eine Form von Mental Training. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wer seine mentale Stärke in einen Sieg verwandeln kann.

PS: Sieger bereiten sich optimal vor, z.B. auch mit einer Checkliste für den nächsten Triathlon Wettkampf. Hier kannst du die bewährte Checkliste von Athletes Mind Tuning kostenlos herunterladen: Link zur kostenlosen Triathlon Wettkampf Checkliste

Athletes Mind Talk: Interview mit Ironman Hawaii Champion Leanda Cave

Athletes Mind Talk: Interview mit Ironman Hawaii Champion Leanda Cave

Athletes Mind Talk (AMT): Henry Ford hat einmal gesagt: „Ob du denkst, dass du etwas kannst oder ob du denkst, dass du es nicht kannst. Du hast auf jeden Fall Recht. Ich denke, du kannst mehr als du denkst.“ Mein Name ist Christian Jaerschke und bei Athletes Mind Talk interviewe ich Sportler, Coaches und andere herausragende Persönlichkeiten, die über ihre Grenzen gegangen sind und mehr erreicht oder anderen Menschen dabei geholfen haben.

Für diese Ausgabe habe ich Leanda Cave interviewt. Leanda ist die einzige Triathletin in der Geschichte, die im gleichen Jahr (2012) die Ironman 70.3 Weltmeisterschaft und die Ironman Weltmeisterschaft gewinnen konnte. Ich habe sie vor der Ironman 70.3 Europameisterschaft in Wiesbaden (wo sie Vize-Europameisterin wurde) getroffen und mit ihr über Mental Training, Wettkampfnervosität und mehr gesprochen.

Über Leanda Cave

Leanda Cave ist seit 1994 aktive Triathletin. Wie viele Triathleten hat sie den Sport auf der olympischen Distanz begonnen und sich dann Schritt für Schritt zu einer die Langdistanz dominierenden Athletin entwickelt. In 2001 hat sie den Europameistertitel der U23 gewonnen. Im Jahr darauf folgte ihr internationaler Durchbruch mit dem Gewinn der Silbermedaille bei den 2002 Commonwealth Games.

Leanda_Cave

Seitdem hat sie viele weitere Siege geholt, darunter:

– ITU Langdistanz Weltmeisterschaft (2x)
– Escape from Alcatraz (4X)
– Florida 70.3 (3X),
– Miami 70.3 (3X),
– Wildflower Long Distance Triathlon, Ironman Arizona und
– 2012: IM 70.3 Weltmeisterschaft und IM Weltmeisterschaft (Hawaii)

Leanda wurde in England geboren, zog mit 4 Jahren um nach Australien und kam später zurück nach UK und entschied sich, Wales im Triathlon zu repräsentieren. 2008 ging sie nach Tuscon, Arizona – wo sie zur Zeit lebt und trainiert, d.h. wenn sie keine Rennen bestreitet.

AMT: Wie wichtig ist nach deiner Erfahrung mentale Stärke beim Triathlon?

LEANDA CAVE: Mentale Stärke ist auf jeden Fall sehr wichtig, insbesondere bei den längeren Wettkampfdistanzen. Da gibt es in jedem Wettkampf viele Tiefs, die es zu überwinden gilt.

AMT: Wie kommst du am besten aus einem Tief wieder heraus?

LEANDA CAVE: In jedem Triathlon erlebe ich Tiefs. Dann versuche ich immer Schritt für Schritt nach vorn zu schauen, die Bedeutung etwas rauszunehmen und an mein Ziel zu denken.

AMT: Wie bereitest du dich in den letzten Tagen vor einem wichtigen Wettkampf wie die IM 70.3 Europameisterschaft vor?

LEANDA CAVE: Ich bin im normalen Leben eher nicht so gut organisiert. Umso wichtiger ist es für mich, in den letzten Tagen vor dem Wettkampf alles gut vorzubereiten (Rennverpflegung, Wettkampfutensilien etc.). Besonders akribisch bin ich bei meinem Rad. Da achte ich nicht nur darauf, dass alles funktioniert. Es muss auf Hochglanz poliert sein. Das gibt mir dann einen zusätzlichen Schub Motivation und Freude für das Rennen.

AMT: Viele Sportler haben vor dem Wettkampf mit großer Nervosität zu kämpfen. Kennst du das?

LEANDA CAVE: Ja, ich bin auch nach 20 Jahren Triathlon noch nervös vor einem Wettkampf. Ich glaube, dass gehört dazu.

AMT: Wie gehst du damit um?

LEANDA CAVE: I embrace the nervousness – Ich lasse die Nervosität zu und nutze die Energie für den Wettkampf. Egal ob Profi oder Altersklassenathlet – sich auf einen Triathlon vorzubereiten, bedeutet große Entbehrungen. Familie und das soziale Leben im Allgemeinen kommen während dieser Zeit oft zu kurz.

Deshalb ist der Wettkampf für mich wie ein Feiertag, den es zu zelebrieren gilt, auch ganz unabhängig vom Ergebnis. Dann ist quasi „Zahltag“, an dem du für deine Anstrengungen belohnt wirst.

AMT: Welche Strategien gegen die Wettkampfnervosität nutzt du bzw. kannst du empfehlen?

LEANDA CAVE: Viele Athleten lassen sich kurz vor dem Wettkampf von allem möglichen beeindrucken, so z.B. von Top-Zeitfahrrädern, neuestem Equipment, extrem fit aussehenden Konkurrenten, coolen Sprüchen etc. Ich gehe dem aus dem Weg und konzentriere mich auf mich selbst.

Man kann heute gar nicht sagen, ob ein fit aussehender Konkurrent auch wirklich schneller ist. Ich habe schon oft gesehen, dass das Gegenteil der Fall war. Von den Rädern kann man noch weniger Rückschlüsse ziehen. Ich selbst habe schon mit Trainingsrädern gewonnen und mit Wettkampfrädern verloren.

AMT: Vielen Dank für das Gespräch.

LEANDA CAVE: My pleasure. Gern geschehen.

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Faszination 70.3 in Wiesbaden: Ryf & Aernouts gewinnen souverän

Faszination 70.3 in Wiesbaden: Ryf & Aernouts gewinnen souverän

Die Titelverteidigerin Daniela Ryf und der Belgier Bart Aernouts gewinnen souverän die IRONMAN 70.3 EM Krone 2014. Zwei junge Deutsche haben es auf das Podium geschafft. Laura Philipp wurde hervorragende Dritte bei den Frauen und Maurice Clavel holte Platz drei bei den Männern. In der Stadtmeisterschafts-Wertung konnte Frederik Hömberg seinen Titel aus dem letzten Jahr erfolgreich verteidigen.

Neben den vielen Top Profis sind insgesamt rund 2500 Athleten aus 54 Nationen bei der wohl anspruchsvollsten Herausforderung ihres Sport-Jahres angetreten. Der 70.3 in Wiesbaden gilt allgemein als einer der härtesten Kurse über die Triathlon-Halbdistanz. Über 1,9 Km Schwimmen, 90,1 Km Radfahren und 21,1 Km Laufen haben die Teilnehmer dabei zurückgelegt.

Neuer Zuschauerrekord: Über 120.000 Besucher haben sich der Faszination Triathlon  hingegeben und haben Weltmeister, Profis, Altersklassen-Athleten, Familienangehörige, Freunde und Bekannte live vor Ort angefeuert. Es ist gerade dieses Erlebnis, das sicher auch dieses Jahr viele Zuschauer dazu motivieren wird, sich für ihren ersten Triathlon und vielleicht für den 70.3 im nächsten Jahr anzumelden.

Ob die Sieger im nächsten Jahr wieder kommen wollen und was sie sonst noch sagen,  habe ich in zwei kurzen Videos zusammengefasst.

VIDEO 1: Interview Profi Athletinnen

VIDEO 2: Interview mit den Profi Athleten

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IRONMAN 70.3 EM in Wiesbaden: Pre-Race Highlights

IRONMAN 70.3 EM in Wiesbaden: Pre-Race Highlights

Es wird ein spannendes Rennen bei der Sparkassen Finanzgruppe IRONMAN 70.3 European Championship 2014 in Wiesbaden erwartet. Zum 8. Mal ist Wiesbaden mit dem 70.3 der Hauptanziehungspunkt der europäischen Triathlonszene. Ich war live dabei auf der Pre-Race Pressekonferenz und habe zum Auftakt des Triathlon-Wochenendes die wesentlichen Highlights in zwei kurzen Videos zusammengefasst.

VIDEO 1: Interview Profi Athletinnen

  • Erfahre, ob sich die Vorjahressiegerin Daniela Ryf stärker fühlt als im letzten Jahr und ob wie sie zur Titelverteidigung steht.
  • Leanda Cave bringt sicher die beste Erfahrung mit ins Rennen. Im Interview spricht sie von ihrer aktuellen physischen Verfassung und mit welchem Ziel sie in den Wettkampf geht, britischer Humor inklusive.
  • Natascha Schmitt ist in der Nähe der Radstrecke aufgewachsen. Erfahre mit welcher Motivation die Deutsche ins Rennen geht und ob sie den ersehnten Schub auf dem Rad erwartet.

VIDEO 2: Interview mit den Profi Athleten

  • Bart Aernouts spricht über seine Einschätzung des anspruchsvollen Kurses und mit welcher Ambition er ins Rennen geht.
  • Erfahre, warum der siebenfache IRONMAN Zürich Gewinner Ronnie Schildknecht dieses Jahr auf die Titelverteidigung verzichtet und beim IM Frankfurt an den Start gegangen ist.
  • Bis Chiemsee lief es in diesem Jahr bei Johannes Moldan nicht so richtig gut. Erfahre wie er sich jetzt einschätzt und mit welcher Einstellung er in den Wettkampf geht.

Der zweifache IRONMAN Weltmeister Norman Stadler wollte eigentlich mit einer Staffel über die Schwimmstrecke an den Start gehen. Aufgrund eines Atemweg-Infekts kann er leider nicht an den Start gehen.

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IRONMAN EM in Frankfurt: 5 Lektionen aus dem Feld der Profis

IRONMAN EM in Frankfurt: 5 Lektionen aus dem Feld der Profis

Das Rennen um die IRONMAN European Championship in Frankfurt am 6. Juli 2014 war ein spektakulärer und mit Sicherheit auch ein sehr lehrreicher Wettkampf.

Kienle und Abraham flogen förmlich zu ihren Siegen in Frankfurt. Über 2.600 Athleten sind am Langener Waldsee ins Wasser gesprungen, um den sogenannten längsten Tag des Jahres zu starten und an der IRONMAN Europameisterschaft teilzunehmen.

Sebastian Kienle feierte seinen 30. Geburtstag mit seinem ersten Sieg über die volle IRONMAN Distanz, mit Frankfurter Streckenrekord. Er verbesserte den 5 Jahre alten Rekord von Timo Bracht um über 4 Minuten. Corinne Abraham sicherte sich einen weiteren Sieg bei einem großen Rennen nach ihrem Sieg bei der IRONMAN Asia-Pacific Championship im letzten Jahr.

Jan Frodeno hat seinen ersten IRONMAN mit einem großartigen dritten Platz beendet, nachdem er mit drei platten Reifen und Krämpfen auf der Laufstrecke ab Kilometer Null zu kämpfen hatte.

Egal ob Sieg oder Niederlage, aus jedem Wettkampf kann man etwas lernen – auch aus den Tagen unmittelbar vor dem Wettkampf.

Lektion #1: Gehe mit einem Best Case Szenario im Kopf an den Start

Vor einem Rennen kann keiner mit Sicherheit sagen, wer am Ende als Sieger ins Ziel läuft. Auch die Statements der Profis geben nur eine subjektive Indikation für den Ausgang des Rennens. Aber was auch immer ein Athlet den Medien in einer Pressekonferenz, Freunden oder Vereinskollegen mitteilt oder lautlos vor dem Wettkampf zu sich selbst sagt, es hat einen Einfluss auf seine mentale Stärke und die wirkt sich auf die Leistung im Rennen aus. Mit welchem Szenario im Kopf bzw. mit welchem „Mindset“ du an den Start gehst, ist eine Entscheidung. Ich empfehle in jedem Fall das Best Case Szenario.

Hier ein Ausschnitt aus der Pre-Race Pressekonferenz in Frankfurt. Vier Athleten wurden interviewt. Ich persönlich finde. drei davon kommunizieren verbal und/oder non-verbal klar ein Best Case Szenario. Am besten, du machst dir selbst ein Bild.

Lektion #2: Cool bleiben, auch wenn ein Missgeschick passiert.

Ein zerrissener Neo und drei Platten mit dem Rad – das ist schon ziemlich viel Pech in einem einzigen Rennen. Jan Frodeno ist genau das beim IRONMAN Frankfurt passiert. Er ist cool geblieben und hat weitergemacht. Das bei einem Triathlon, insb. bei einer Langdistanz etwas schief gehen kann, liegt nahe. Frodeno im Zielinterview: „…weiterzumachen ist Spirit of IRONMAN, Durchziehen gehört dazu..:“

Lektion #3: Positives Kopfkino

Wenn die Muskeln schmerzen oder du eine Schwächephase hast – starte sofort mit einem positiven Kopfkino.

Sebastian Kienle scheint dabei Hollywood Niveau zu haben. Nach dem Rennen hat er sich so geäußert: „…es ist eines der wichtigsten Sachen in diesem Sport, sich die Schwächen nicht anmerken zu lassen. Ich glaube, dass hat heute gut funktioniert. Ich habe mich auch selber immer schön ‚verarscht’, habe nicht darauf gehört, wenn ich Mal eine Schwäche hatte und habe einfach versucht, immer positiv zu denken. Das ist so wichtig in so einem Rennen.“

Lektion #4: Den Ablauf des Rennens und der Wechsel vorher studieren

Profi-Athleten, Weltmeister und sogar Olympiasieger passiert es, im Wettkampf bei einem Wechsel das Rad oder den Laufbeutel nicht gleich zu finden  oder einfach die Orientierung zu verlieren.

Genau so etwas ist Jan Frodeno in Frankfurt passiert. Er hat in der zweiten Wechselzone seinen Laufbeutel zuerst an der falschen Stelle gesucht und dadurch Zeit verloren.

Auch wenn das in seinem Fall sicher nicht entscheidend für den Ausgang des seines Rennens war – es kann viel Zeit kosten und am Ende vielleicht sogar über Sieg oder Niederlage entscheiden.

Deshalb lohnt es sich, den Ablauf des Wettkampfs und insbesondere die Wechsel vor dem Rennen genau zu studieren und zu visualisieren.

Lektion #5: Auf den eigenen Körper hören

Das Camilla Pedersen überhaupt zur Titelverteidigung in Frankfurt an den Start ging, grenzt an ein Wunder. Nach einem schweren Sturz schien die Karriere der Dänin im letzten Jahr kurz nach ihrem Sieg in Frankfurt beendet. Die sympatische Dänin lag 19 Tage lang im Koma. Die Ärzte sprachen davon, dass sie von nun an an den Rollstuhl gebunden sein werde. Pederson kämpfte sich zurück in den Spitzensport.

Bei der Titelverteidigung lag sie lange gut im Rennen. Beim Laufen ist sie dann allerdings wegen Schmerzen in der Hüfte ausgestiegen. Die Gesundheit geht vor. Es gehört daher auch zur Kompetenz eines Sportlers zu spüren, wann der Körper ein Signal zum Abbruch eines Rennens oder einer Trainingseinheit gibt. Der eigenen Gesundheit zu Liebe gilt: Im Zweifel einen Wettkampf oder eine Trainingseinheit abbrechen! Dein Körper wird es dir danken.

Welche Lektionen hast du bereits in Wettkämpfen gelernt? Was hast du von anderen Sportlern und deren Rennerlebnissen gelernt? Nutze die Gelegenheit und schreibe einen kurzen Kommentar.

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PS: Hast du schon eine Checkliste für deinen nächsten Triathlon Wettkampf? Hier kannst du die bewährte Checkliste von Athletes Mind Tuning kostenlos herunterladen: Link zur kostenlosen Triathlon Wettkampf Checkliste

IRONMAN EM in Frankfurt: Olympia Sieger gegen Weltmeister – Wer ist mental stärker?

IRONMAN EM in Frankfurt: Olympia Sieger gegen Weltmeister – Wer ist mental stärker?

Man könnte das Rennen um die IRONMAN European Championship in Frankfurt einen Kampf der Giganten nennen. Heute haben sich die Top Profis auf der Pre Race Pressekonferenz den Fragen der Journalisten gestellt. Athletes Mind Tuning war live dabei und hat ein paar Eindrücke von den Top Profis vor dem Rennen eingesammelt.

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Am 6. Juli ist Showtime.  Erstmals gemeinsam in einem Rennen kämpfen der Olympiasieger Jan Frodeno (Mitte), der IRONMAN 70.3-Weltmeister Sebastian Kienle (links) und der IRONMAN-Weltmeister Frederik van Lierde (rechts) bei einem der spektakulärsten Rennen des Jahres um den Europameistertitel und die Favoritenrolle für die IRONMAN-Weltmeisterschaften auf Hawaii.

Es ist wohl das spektakulärste Teilnehmerfeld, das es bei der IRONMAN European Championship je gegeben hat. Neben der Hochkarätigen Besetzung bei den Herren kann auch bei den Damen von einem hochspannenden Rennen ausgegangen werden.

Das Camilla Pedersen zur Titelverteidigung an den Start geht, grenzt an ein Wunder. Nach einem schweren Sturz schien die Karriere der Dänin im letzten Jahr kurz nach ihrem Sieg in Frankfurt beendet. Die sympatische Dänin lag 19 Tage lang im Koma. Die Ärzte sprachen davon, dass sie von nun an an den Rollstuhl gebunden sein werde. Pederson nahm diese Prognose nicht an. Das war im Krankenhaus sicher zunächst eine mentale Entscheidung. Aber aus Gedanken entstehen Pläne, werden Handlungen und schließlich stirbt die Hoffnung zuletzt. Es folgte eine lange und zugleich unglaublich schnelle Genesungsphase. Denn nach nur neun Monaten hat sich Camilla Pedersen schon wieder in die Weltspitze gekämpft und drei 70.3 Rennen gewonnen.

Mit einem strahlenden Lächeln und voller Selbstvertrauen gab sie auf der Pre race Pressekonferenz zu verstehen „Mein Rollstuhl ist momentan das Rad und ich bin glücklich damit“.

IM_FFM_Favoriten_Damen_ADass das Comeback Pedersons (links) selbst der versammelten Konkurrenz Respekt abnötigt, versteht sich von selbst. Einen Sympathie-Bonus darf sich die 31-jährige auf dem Weg zur Titelverteidigung bei der IRONMAN Europameisterschaft aber dennoch nicht erwarten. Auf der Wettkampfstrecke über 3,8 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen muss sich die amtierende Europameisterin erneut auf einen Generalangriff der besten Triathletinnen der Welt einstellen. Vor allem die in Südafrika lebende Britin Jodie Swallow (Mitte) – 2013 hinter Pedersen auf Rang zwei – hat noch eine Rechnung offen. Hinzu kommt mit der Östereicherin Eva Wutti (rechts) ein absoluter Geheimtipp. Die in Wien lebende Jura-Studentin legte beim IRONMAN Coppenhagen 2013 die viertschnellste je erzielte Damen-Zeit auf der IRONMAN-Strecke hin und gewann überlegen in 8:37:36 Stunden.

Ebenfalls eine Anwärterin auf einen Podestplatz ist die Neuseeländerin Gina Crawford, die 2013 mit einem neunten Platz auf Hawaii eine Duftmarke hinterließ und im März dieses Jahres beim IRONMAN New Zealand Zweite wurde. Aus deutscher Sicht gilt besondere Aufmerksamkeit Sonja Tajsich, die auf Hawaii im Jahr 2012 einen grandiosen vierten Platz belegte. Außerdem sind die hessischen Lokalheldinnen Natascha Schmitt und Jenny Schulz, die in Frankfurt ihr Langdistanz-Debüt geben wird. Komplettiert wird das deutsche Aufgebot von Kristin Möller. Die Ex-Leichtathletin legte im Vorjahr eine schier unfassbare Marathonzeit von 2:57:13 – knapp 12 Minuten schneller als Pedersen und 19 Minuten schneller als Swallow – auf den Frankfurter Asphalt und holte sich, angepeitscht vom begeisterten Publikum, den dritten Rang.

Bereits vor einigen Wochen sorgte Jan Frodeno, Olympiasieger von Peking 2008, für große Aufmerksamkeit als er seinen Start in Frankfurt und somit seine Premiere über die Langdistanz ankündigte. In der Triathlon Szene gilt der deutsche Quereinsteiger als Geheimfavorit. Ziel ist für ihn nicht nur die Europameisterschaft, sondern vor allem auch die Qualifikation für die IRONMAN World Championship auf Hawaii. Das Frodeno sich auf dem besten Weg dorthin befindet, zeiget der 32-jährige bereits mit seinen Siegen über die 70.3 Rennen in St. George, Kalifornien und Auckland.

Einer, der versuchen will, Frodenos Durchmarsch zu verhindern, ist kein geringerer als der amtierende IRONMAN Weltmeister Frederik van Lierde. Der Belgier will nach seinen Triumphen auf Hawaii und beim IRONMAN France im vergangenen Jahr nun auch in Frankfurt den Sieg einfahren – und nach Möglichkeit mit einer Sub 8h Zeit.

Auch der Drittplatzierte der IRONMAN-Weltmeisterschaft von 2013, Sebastian Kienle aus Karlsruhe, will ganz nach oben auf das Treppchen. Der IRONMAN 70.3 Weltmeister von 2012 und 2013 konnte bereits seine gute Form im Kraichgau unter Beweis stellen, als er überlegen deutscher Meister über die Mitteldistanz wurde. Gegenüber Frodeno zollte er seinen Respekt ab. Auf die Frage nach seiner Verfassung für das anstehende Rennen antwortete er leicht Augen-zwinkernd „…ich dachte gut … bis ich beim Einchecken Jan Frodeno gesehen habe … da bekommt man dann immer Komplexe … der ist größer und dünner, hat mir beim Händeschütteln fast die Hand zerquetscht …“ Dann ergänzte er schließlich, dass er deutlich fitter als letztes Jahr sei und sich auf das Rennen freut.

Weitere Anwärter auf die Medaillenränge sind die beiden Deutschen Jan Raphael und Andreas Raelert. Raphael zeigte schon im vergangenen Jahr, dass ihm die Strecke in Frankfurt liegt. Damals wurde Raphael Vizeeuropameister und ließ damit anderem starke Athleten hinter sich. Andreas Raelert, Inhaber der Weltbestzeit über die Langdistanz, wird im Kampf um den Sieg jedoch auch ein Wörtchen mitzureden haben. Der Rostocker wurde bereits im Mai Dritter beim Thomas Cook IRONMAN 70.3 Mallorca.

Es wird also sicher ein spannendes Rennen am Sonntag. Ich wünsche allen Startern bestmögliche Leistungen und einen fairen Wettkampf. Wenn du nicht selbst am Start bist, empfehle ich dir das Rennen live in Frankfurt anzuschauen oder über die Berichterstattung mitzuverfolgen. Nutze die Gelegenheit und studiere die besten Athleten. Du kannst sicher etwas lernen. Erfolgreiche Sportler zu beobachten ist auch eine Form von Mental Training. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wer seine mentale Stärke in einen Sieg verwandeln kann.

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