„Priming“ kann über Sieg oder Niederlage entscheiden

„Priming“ kann über Sieg oder Niederlage entscheiden

Dein Kopf ist eine pausenlose Assoziationsmaschine und was du assoziierst bestimmt (zu einem beachtlichen Teil) deine Emotionen, dein Verhalten und beeinflusst deine Leistungsfähigkeit. Wenn sich deine Gedanken um eine drohende Niederlage ranken, dann wirst du vermutlich eher Gedanken bzw. Wörter oder Phrasen assoziieren wie  z.B. „ich bin nicht gut drauf“, „meine Form ist schlecht“, „die anderen sind schneller“. Positive Assoziationen wie „heute bin ich gut drauf“, „ich glaube an einen neuen persönlichen Rekord“, „heute schlage ich die anderen“ kommen einem in diesem Moment eher nicht in den Sinn. In der Psychologie nennt man dies Priming-Effekt (Bahnungs-Effekt).

Je nach dem, wie du vor oder im Wettkampf geprimt bist, kann dich der Priming-Effekt zum Sieg oder zur Niederlage führen. Denn Dank der modernen Wissenschaft wissen wir heute, dass Priming-Effekte in jeden Bereich unseres Lebens hineinreichen und das unsere Handlungen und Emotionen durch verschiedenste Ereignisse oder Trigger geprimt werden können. Oft sind wir uns dessen nicht einmal bewusst.

Wenn du vor Kurzem das Wort „eat“ (Essen) gelesen, gehört oder ein entsprechendes Bild gesehen hast, wirst du vorübergehend das Wortfragment so_p eher als soup (Suppe) denn als soap (Seife) vervollständigen. Umgekehrt wäre es, wenn du vor kurzem auf wash (Waschen) geprimt wärst.

Dass sich das Priming nicht nur auf Wortassoziationen auswirkt, sondern auch deine physische Leistung beeinflusst, möchte dir anhand eines kleinen Experiments, dass der Psychologe John Bargh an der Universität New York durchgeführt hat, zeigen.

John Bargh und seine Mitarbeiter haben Studenten, die größtenteils zwischen 18 und 22 Jahre alt waren – ,aus einer Menge von fünf Wörtern (z.B. „findet er es gelb sofort“) Sätze mit vier Wörtern zu bilden. Bei einer Gruppe von Studenten enthielt die Hälfte der ungeordneten Sätze Wörter, die – in den USA – mit älteren Menschen assoziiert werden, wie „Florida“, „vergesslich“, „glatzköpfig“, „grau“ oder „Falte“. Als sie diese Aufgabe beendet hatten, wurden die jungen Versuchsteilnehmer für ein weiteres Experiment in ein Büro geschickt, dass am Ende des selben Flurs lag. Dieser kurze Spaziergang war der entscheidende Punkt in diesem Experiment. Die Forscher maßen unauffällig die Zeit, die die Probanden benötigten, um von einem Ende des Flurs ans andere zu gelangen. Wie von Bargh erwartet, gingen die jungen Leute, die einen Satz aus „altersbezogenen“ Wörtern gebildet hatten, erheblich langsamer durch den Flur als die anderen.

Der „Florida-Effekt“ umfasst zwei Priming-Phasen. Zunächst primt die Menge der Wörter Gedanken an hohes Alter, obwohl das Wort „alt“ nie erwähnt wird; anschließend primen diese Gedanken ein Verhalten, langsames Gehen, das mit Betagtheit assoziiert ist. All dies geschieht unbewusst. Als die Studenten im Anschluss gefragt wurden, sagten sie alle, sie hätten nicht bemerkt, dass die Wörter ein gemeinsames Thema haben, und sie alle beteuerten, dass nichts von dem, was sie nach dem ersten Experiment taten, von den Wörtern, die ihnen dargeboten worden waren, beeinflusst worden sei.

Die Vorstellung „Alter“ war ihnen nicht bewusst geworden, und doch hatte sich ihr Verhalten verändert.

Wie viele Dinge funktioniert diese Verknüpfung auch anders herum. Eine deutsche Studie untersuchte das Spiegelbild des früheren Experiments, das Bargh in New York durchgeführt hatten.

Studenten wurden gebeten, fünf Minuten lang mit einer Geschwindigkeit von dreißig Schritten pro Minute, was etwa ein Drittel des normalen Tempos war, in einem Raum herumzugehen. Nach dieser kurzen Übung erkannten die Teilnehmer Wörter, die sich auf hohes Alter bezogen, wie etwa „vergesslich“, „alt“ und „einsam“, sehr viel schneller wieder. Wechselseitige Priming-Effekte erzeugen eine kohärente Reaktion: Wenn man geprimt wurde, an hohes Alter zu denken, neigt man zu seniorentypischem Verhalten, und wenn man sich wie ein älterer Mensch verhält, verstärkt dies den Gedanken an hohes Alter.

Im Sport ist das genauso. Wenn du an Schwäche denkst, dann wird dein Handeln negativ beeinflusst, dein Körper entwickelt Schwächesignale und die Teufelsspirale beginnt.

Da der Priming-Effekt in beide Richtungen wirkt, kannst du dich also auch entsprechend positiv primen und deine Leistungen verbessern. Wenn du dich mental auf Sieg einstellst (primst), heißt das zwar nicht, dass du auch gewinnst! Aber es beeinflusst deine Leistungsfähigkeit positiv.

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Quellen:

Wer inspiriert ist gewinnt öfter: 10 inspirierende Zitate

Wer inspiriert ist gewinnt öfter: 10 inspirierende Zitate

Hast du jemals ein inspirierendes Zitat gelesen oder gehört? Was hat es mit dir gemacht? Denke einfach Mal einen Moment darüber nach bevor du weiterliest.

Wer gewinnt inspiriert und wer inspiriert wird zitiert. Verwirrt? Das wäre gar nicht schlecht, denn das erhöht die Aufmerksamkeit. Vielleicht hast du bemerkt, dass es in der Überschrift eigentlich genau umgekehrt steht. Wer inspiriert ist, gewinnt öfter. Das stimmt auch, denn Inspiration kann u.a. deine Motivation steigern, deinen mentalen Zustand verbessern, neue Erkenntnisse bringen, dein Selbstvertrauen stärken oder eine gewinnende Veränderung bewirken.

Meine Erfahrung ist, dass Veränderung in Menschen innerhalb eines Wimpernschlags geschieht. Manchmal allerdings dauert es Wochen, Monate, Jahre oder sogar Jahrzehnte, um an diesem Moment anzukommen. In der Welt des Sports ist es ähnlich. Manchmal dauert es auch da Wochen, Monate, Jahre oder sogar Jahrzehnte, um mit einer perfekten Rennstrategie oder Technik oder … Weltmeister zu werden oder die erträumte Bestzeit zu erreichen.

Auf dem Weg dahin könnte es ein einfaches inspirierendes Zitat sein, dass die richtigen Synapsen in deinem Gehirn zum „Feuern“ anregt und damit die Veränderung bewirkt, die dich deinem Ziel einen Schritt weiter bringt oder sogar zum Ziel führt.

Ich weiß natürlich nicht was dich inspiriert. Aus eigener Erfahrung weiß ich aber um die Kraft inspirierender Zitate. Deshalb empfehle ich, jeden Tag ein inspirierendes Zitat zu lesen.

Inspiration kommt übrigens von lat.: inspiratio „Beseelung“, Einhauchen von spiritus „Leben, Seele, Geist“) und bedeutet laut Wikipedia allgemeinsprachlich eine Eingebung, etwa einen unerwarteten Einfall oder einen Ausgangspunkt künstlerischer Kreativität.

Vielleicht kann dich ja eines der folgenden 10 Zitate inspirieren:

  1. Michael Jordan:
    “Ich habe in meiner Karriere über 9.000 Würfe verfehlt. Ich habe fast 300 Spiele verloren. 26 mal wurde mir der entscheidende Wurf anvertraut; und ich habe nicht getroffen. Ich bin wieder und wieder in meinem Leben gescheitert – und das ist der Grund für meinen Erfolg.” 
  2. Bertolt Brecht:
    “Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren!” 
  3. Liane Cardes:
    “Kontinuierliche Anstrengung – nicht Kraft oder Intelligenz – ist der Schlüssel, um Dein Potential freizusetzen.” 
  4. Willy Meurer:
    “Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.” 
  5. Napoleon Hill:
    “Whatever the mind of man can conceive and believe it can achieve.” 
  6. Muhammad Ali:
    “Champions werden nicht in Trainingshallen gemacht. Champions werden durch etwas gemacht, das sie in sich tragen: ein Verlangen, einen Traum, eine Vision. Sie brauchen außergewöhnliche Ausdauer, sie müssen ein wenig schneller sein, sie brauchen die Fähigkeiten und den Willen. Aber der Siegeswille muss stärker sein als die Fähigkeiten.” 
  7. Leonardo da Vinci:
    “Hindernisse können mich nicht aufhalten; Entschlossenheit bringt jedes Hindernis zu Fall.” 
  8. Paulo Coelho, Handbuch des Kriegers des Lichts:
    “Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.” 
  9. Chrissie Wellington:
    “When things are tough, you get tougher.” 
  10. Marcel Aymé:
    “Das größte Vergnügen im Leben besteht darin, Dinge zu tun, die man nach Meinung anderer Leute nicht fertig bringt!”

Welche Zitate haben dich inspiriert?

Quellen:

Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Inspiration

Gewinner denken in „Best Case Szenarien“

Gewinner denken in „Best Case Szenarien“

Viele Menschen tendieren dazu, mehr darüber nachzudenken, was sie nicht wollen anstatt sich darauf zu fokussieren, was sie wirklich wollen. Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, die Energie fließt dahin, worauf die Aufmerksamkeit gerichtet ist. Deshalb denken Gewinner intuitiv meist in „Best Case Szenarien“.

Vor ein paar Jahren, als ich das Skifahren in den Alpen gelernt habe, dachte ich manchmal – hoffentlich werde ich an dem Steilhang nicht stürzen, hoffentlich werde ich nicht stürzen … das mentale Programm lief wie eine Schallplatte. Was ist dann in der Regel passiert, wenn ich das gedacht habe? Genau, ich bin dann auch meistens gestürzt. Irgendwann ist mir das bewusst geworden und ich habe das mentale „Worst Case“ Programm durch ein „Best Case“ Programm ersetzt. Also, anstatt mir vorzustellen, dass ich hinfallen könnte, habe ich visualisiert wie ich den Steilhang meistern würde und gut unten ankomme – und genau so kam es dann auch.

Dieses “Best Case” Programm lässt sich auf fast Alles übertragen. Hier ein paar Beispiele, wie typische „Worst Case Szenarien“ im Triathlon in „Best Case Szenarien“ umgewandelt werden können:

  • Hoffentlich bekomme ich beim Massenstart im Schwimmen keinen Schlag ab. => Ich finde automatisch den bestmöglichen Wasserschatten und habe immer genügend Platz um mich herum.
  • Hoffentlich überstehe ich das Trainingslager verletzungsfrei. => Ich setze im Trainingslager die richtigen Trainingsreize, die mein Körper gut verkraftet und eine optimale Leistungssteigerung bringen.
  • Hoffentlich brauche ich nicht wieder so lange in der Wechselzone. => Ich bin hoch konzentriert in der Wechselzone, alle Schritte laufen wie geplant und ich starte schnellstmöglich in die nächste Disziplin.

Dabei ist der genaue Wortlaut unerheblich. Es kommt auf das Prinzip des „Best Case“ Gedanken an. Jeder gebraucht Sprache individuell und deshalb sollten solche Sätze auch nicht unbedingt 1:1 übernommen werden. Stattdessen sollten sie mit eigenen Worten formuliert werden.

Was meinst du dazu?

  • Welches Gedankenmuster möchtest du in ein „Best Case“ Szenario transformieren?

Nutze die Gelegenheit für einen kurzen Kommentar!

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